Buchmarketing: Direktlinks zu Amazon-Rezensionen

Die meisten Schriftsteller verkaufen den größten Teil ihrer Bücher über Amazon. Dort ist es auch, wo sich im Laufe der Zeit die meisten Rezensionen zu unseren Büchern ansammeln. Wertvolles Kapital, das man als Autor mit etwas Geschick gut für das eigene Marketing nutzen kann.

Warum Rezensionen so wichtig sind

Einer der wichtigsten Entscheidungsfaktoren, ob sich ein Buch gut verkauft oder nicht, sind Rezensionen: Schlechte Rezensionen können ein Buch so gründlich verbrennen, dass kaum noch jemand sein gutes Geld für dieses Buch ausgeben wird.

Auch ein völliger Mangel an Rezensionen sorgt bei potentiellen Lesern für Verunsicherung. Wenn das Buch nicht gerade erst vor ein paar Tagen erschienen ist – warum gibt es dann noch keine Rezensionen? Hat etwa bisher niemand das Buch gekauft bzw. gelesen? Und wenn das Buch bisher niemanden zum Kauf animieren konnte – warum soll ich dann das Versuchskaninchen spielen und das Risiko eingehen, für mein gutes Geld ein womöglich schlecht konstruiertes, schlecht geschriebenes und/oder mangelhaft lektoriertes Buch zu kaufen?

Gute Rezensionen hingegen, möglichst mit einem Durchschnitt von mindestens 4 Sternen, sind ein echtes Kaufargument. Man spricht hier von „Social Proof„: Die Rezensionen beweisen, dass anderen Lesern das Buch gut gefallen hat, was wiederum dafür spricht, dass es auch mir gefallen dürfte – besonders, wenn ich aus den Rezensionen herauslesen kann, dass dem Rezensenten dieselben Dinge bei einem Buch wichtig sind wie mir.

Gute Rezensionen sind aus meiner Sicht der wichtigste Faktor, der darüber entscheidet, wie gut sich ein Buch verkauft. Der wichtigste Faktor? Und was ist mit Dingen wie einem professionellen Cover, einem zugkräftigen Titel und einem gut geschriebenen Werbetext, der die Leser neugierig macht? Und last not least mit der Qualität des Buchs?

All diese Dinge sind wichtig, sogar essentiell. Aber sie stehen in ihrer Bedeutung nicht über oder neben den Rezensionen, sondern sind deren Grundlage. Ohne sie bekommt man entweder keine oder schlechte Rezensionen. Rezensionen sind die Essenz, die Zusammenfassung der Meinungen der Leser über unser Buch. Und bei Amazon muss ein Interessent nicht einmal die kompletten Rezensionen durchlesen, da Amazon sie mit seiner Bewertungs-Skala von 1-5 Sternen quantifizierbar gemacht hat. Bei jedem Buch sieht man auf einen Blick anhand eines übersichtlichen Balkendiagramms, wie sich die Bewertungen der Leser verteilen.

Gerade bei Büchern mit sehr vielen Bewertungen liest man als Interessent meist nicht alle Rezensionen. Dafür hat man gar nicht die Zeit. Stattdessen beschränkt man sich auf die „hilfreichsten Rezensionen“ oder schaut gezielt nach den schlechtesten Bewertungen, um mögliche Kritikpunkte zu finden, die gegen einen Kauf sprechen.

Doch egal wie wichtig Rezensionen für unsere Buchverkäufe auch sein mögen: der potentielle Leser bekommt sie erst dann zu Gesicht, wenn er schon auf der Amazon-Seite unseres Buchs gelandet ist und sich die Mühe macht, die Rezensionen zum Artikel anzuklicken.

Das ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen.

Bestandsaufnahme und Materialsammlung

Gehen Sie zunächst in einer ruhigen Stunde alle Rezensionen zu Ihren Büchern durch, die sich mittlerweile auf Amazon angesammelt haben – in erster Linie natürlich die 5-Sterne-Rezensionen.

Fragen Sie sich bei jeder dieser Rezensionen: Wäre diese Rezension für Sie ein Grund, dieses Buch zu kaufen? Rezensionen, die zu viel über den Inhalt des Buchs verraten oder gar das Ende spoilern, kommen für unsere Zwecke natürlich nicht in Frage. Genauso wenig oberflächliche und nichtssagende Rezensionen wie „Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es liest sich gut und ich würde mir weitere Bücher der Autorin kaufen“, die auf so ziemlich jedes Buch passen würden. Optimal sind Rezensionen, denen man die Begeisterung des Rezensenten anmerkt und die genau auf den Punkt bringen, was ihnen an diesem Buch besonders gut gefallen hat.

Legen Sie sich eine Liste dieser Rezensionen an, zum Beispiel in einer Excel-Tabelle. In die erste Spalte kommt der Titel des Buchs, auf den sich die Rezension bezieht, in die zweite die Anzahl der Sterne (wobei meist nur die 5-Sterne-Rezensionen wirklich werbewirksam sind). In die dritte Spalte tragen Sie den Titel der Rezension ein – z. B. „Einer der besten Thriller des letzten Jahres!“.

In die vierte Spalte übernehmen Sie den direkten Link zur Rezension. Diesen erhalten Sie, indem Sie mit der rechten Maustaste auf „Kommentar als Link“ klicken (finden Sie rechts unterhalb jeder Rezension bei Amazon) und dann diesen Link kopieren.

Wenn Sie auf diese Weise alle Rezensionen zu Ihren Büchern durchgegangen sind, haben Sie eine Menge gutes Werbematerial gesammelt.

Wie bringt man den Interessenten zur Rezension?

Auch wenn Sie natürlich keine kompletten Rezensionen von Amazon oder anderen Seiten kopieren dürfen, um diese beispielsweise auf Ihrer Autorenhomepage zu veröffentlichen (Achtung: Urheberrecht!), dürfen Sie natürlich auf Rezensionen verlinken.

So könnten Sie mit dem gesammelten Material aus Ihrer Tabelle einen Tweet zusammenstellen, den Sie alle paar Wochen mal auf Twitter posten:

„Einer der besten Thriller des letzen Jahres!“ 5-Sterne-Rezension zu „Schwarzes Gold“ http://… {hier fügen Sie den Link zur Rezension ein…}

Oder Sie bringen auf der Webseite zu Ihrem Buch eine Kategorie „Leserstimmen“, in der Sie die Titel der besten Rezensionen untereinander auflisten (natürlich stets mit einem Link zur jeweiligen Rezension dahinter).

Ob Sie die Links nun auf Ihrer Homepage anbringen und/oder auf Twitter nutzen – Sie schlagen in jedem Fall zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie präsentieren potentiellen Käufern Ihres Buchs nicht nur eine gute Rezension, die beweist, dass es sich lohnt, Ihr Buch zu kaufen … nein, Sie schicken den Interessenten auf diese Weise auch noch direkt zu Amazon, wo er, wenn Sie sein Interesse wecken konnten, mit wenigen Klicks Ihr Buch kaufen kann. ;-)

Wenn Sie eine Affiliate-ID bei Amazon haben, um Werbekostenerstattungen für vermittelte Käufe zu erhalten, können Sie sogar noch eine dritte Fliege mit derselben Klappe erschlagen: Wenn Sie hinter den Link zur jeweiligen Rezension, den Sie sich heraus kopiert haben, noch &tag=IhreID setzen (wobei Sie natürlich IhreID durch Ihr Affiliate-Kürzel ersetzen müssen), werden aus diesen Links resultierende Bestellungen auch noch auf Ihre Werbekostenerstattung angerechnet.

Ein weiterer Vorteil des Einfügens einer Affiliate-ID ist, dass Sie so jederzeit über Amazon nachschauen können, wie viele Besucher über einen Ihrer Links Ihr Buch angeklickt haben, und wieviel Prozent dieser potentiellen Käufer das Buch dann auch tatsächlich bestellt haben. Das kann sehr informativ sein. Wenn Sie die Zahlen z. B. vor und nach einer Änderung Ihres Buchcovers oder des Preises vergleichen, können Sie leichter abschätzen, ob die Änderungen einen positiven, einen negativen oder überhaupt keinen Effekt auf die „Kaufquote“ Ihrer potentiellen Leser hatten.

Probieren Sie es einfach einmal aus – es lohnt sich!


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