Buchtipp: „Scrivener – Romane, Sach- und Drehbücher professionell schreiben“ von Christian Fleischhauer

Viele Schriftsteller, die nach einer guten Schreibsoftware suchen, landen früher oder später bei Scrivener. Doch auch wenn die Software selbst inzwischen auf Deutsch erhältlich ist, gibt es das mitgelieferte PDF-Handbuch ausschließlich auf Englisch. Das ist natürlich ein Handicap für diejenigen, die lediglich über ein etwas eingerostetes Schulenglisch verfügen – denn Scrivener ist zwar ein brillantes Schreibwerkzeug, aber alles andere als selbsterklärend.

Diese Lücke schließt nun das Buch „Scrivener – Romane, Sach- und Drehbücher professionell schreiben“ von Christian Fleischhauer, das kürzlich bei SmartBooks erschienen ist.

Auf guten 300 Seiten liefert Fleischhauer nicht nur einen Einstieg in Scrivener, sondern geht nach einer kurzen Einführung systematisch auf alle wichtigen Aspekte des Schreibens mit Scrivener ein – von der Projektmappe über den Editor, den Inspektor, Pinnwand und Gliederungsansicht bis hin zur Kompilierung des fertigen Manuskripts in ein eBook.

In weiteren Kapiteln geht Christian Fleischhauer anschließend auf Sonderthemen wie die Arbeit mit Mindmaps und Clustern über Scapple und andere Mindmapping-Programme, Besonderheiten bei der Formatierung von Sachbüchern und Drehbüchern sowie die Formatierung des eigenen Manuskripts mit Multimarkdown und Latex ein. Den Abschluss bildet schließlich ein Kapitel über das Anlegen eigener Projektvorlagen.

Eine weitere Stärke des Buchs ist, dass es sich gleichermaßen mit der Windows- und der Mac-Version von Scrivener beschäftigt, während andere Scrivener-Bücher oft ausschließlich auf die Mac-Version des Programms ausgelegt sind. Aufgrund der immer noch vorhandenen Unterschiede zwischen beiden Versionen ist dies zwar teils ein ziemlicher Spagat, der Herrn Fleischhauer jedoch souverän gelungen ist.

Da der Preisunterschied zwischen der broschierten Ausgabe (26,90 €) und der Kindle-Version (21,90 €) extrem „sparsam“ ausfällt, würde ich definitiv zum Kauf der broschierten Ausgabe raten – zumal ein Rezensent bei Amazon kritisiert, dass die Screenshots in der Kindle-Version eine zu geringe Auflösung haben und daher etwas unscharf wirken. Ein Problem, das man bei der broschierten Version definitiv nicht hat.

Sie finden „Scrivener – Romane, Sach- und Drehbücher professionell schreiben“ bei Amazon über diesen Link. Wer Scrivener besitzt, aber bisher mit dem Programm nie so richtig warm werden konnte, sollte bei diesem Buch definitiv zugreifen.


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Buchtipp: The eBook Design and Development Guide

Wer seine eBooks selbst im ePub-Format veröffentlichen will, hat grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten:

Die einfachste und schnellste Methode ist zweifellos, sein Manuskript über die Freeware Calibre ins ePub-Format zu konvertieren. Doch damit bekommt man nicht immer ein sauber konvertiertes eBook, das auf allen eReadern unterschiedlicher Hersteller korrekt angezeigt wird – und außerdem kann man so nur einen Bruchteil der Möglichkeiten des leistungsstarken ePub-Formats nutzen.

Wesentlich bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man sein eBook direkt im ebenfalls kostenlosen ePub-Editor Sigil erstellt. Doch auch wenn Sigil so ziemlich alle Möglichkeiten bietet, die man sich als Autor für das Layout und die Formatierung seiner eBooks nur wünschen kann, kommt man hier ohne detaillierte Kenntnisse des ePub-Formats oft nicht wirklich weiter.

Diese Lücke schließt das englische Buch „The eBook Design and Development Guide“ von Paul Salvette. Auf fast 400 Seiten erklärt Salvette sehr ausführlich und gut verständlich alles, was es über das ePub-Format und seine Möglichkeiten zu wissen gibt.

Ich habe im Lauf der letzten Jahre schon einige Bücher über das Design von eBooks gelesen, aber Salvettes Buch schlägt die komplette Konkurrenz um Längen. Wenn etwas im ePub-Format möglich ist, findet man in diesem Buch nicht nur eine genaue Anleitung, wie man es angehen muss, sondern auch wertvolle Hinweise, welche Fußangeln und Fallstricke es zu beachten gibt.

Wer sich bereits ein wenig mit HTML, CSS und Webdesign auskennt, hat einen leichteren Einstieg in die Materie als ein kompletter Neueinsteiger, da das ePub-Format auf HTML und CSS basiert.

Damit sind wir aber auch schon beim Caveat: „The eBook Design and Development Guide“ ist ein recht anspruchsvolles Sachbuch, für das man schon einigermaßen gut Englisch können sollte. Wer lediglich über ein ziemlich eingerostetes Schulenglisch verfügt, dürfte ziemlich oft zum Wörterbuch oder zum Übersetzungsprogramm greifen müssen, doch für alle Autoren mit guten Englischkenntnissen ist dies eines jener Bücher, die man unbedingt in seinem virtuellen Bücherregal haben sollte.

Äußerst positiv finde ich auch, dass einem Paul Salvette, wenn man ihm als Stichwort ein „geheimes Wort“ aus dem eBook mailt, auf Wunsch gerne eine PDF-Version des Buchs zuschickt. Als Referenz am PC und zum schnellen Suchen von Informationen ist diese wesentlich praktischer als die Kindle-Version – aber so hat man für den Kaufpreis der Kindle-Version gleich beides.

Mit 5,55 € für die Kindle-Version ist „The eBook Design and Development Guide“ nicht unbedingt ein billiges eBook, aber definitiv jeden Cent wert. Das zeigen auch die 37 Rezensionen mit fast 5/5 Sternen bei Amazon.com. Wenn Sie also Interesse daran haben, professionelle ePub-Dateien zu erzeugen und nicht davor zurückschrecken, dafür auch scheinbar abstrakte HTML-Codierungen zu erlernen, sollten Sie hier definitiv zugreifen.


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