Patchwork-Tutorial: Dein Buch aufpeppen – Teil 2

Gastartikel von Martin Danesch

PatchworkIn diesem Tutorial wollen wir uns wieder ansehen, wie du dein Buch zu einem Sammlerstück machen kannst. Die Möglichkeiten in diesem Tutorial sind leider für eBooks nicht anwendbar, aber die wirklich schönen Sachen betreffen ohnehin das gedruckte Buch. In den nächsten Minuten wirst du sehen, wie du solche Verschönerungen, wie du sie gleich sehen wirst, mit wenigen Mausklicks in dein Buch integrieren kannst.

Weil die Materie umfangreich ist, hatte ich das Tutorial in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil hatten wir uns mit diesen Möglichkeiten beschäftigt:

  • Vignetten zwischen Szenen mit großem Szenenwechsel, die sonst mit drei Sternen *** gekennzeichnet werden.
  • Diese zwei, drei Zeilen großen Buchstaben zu Beginn einer Szene geben dem Buch einen geschichtenhafteren Charakter.
  • Mit Szenenbildern oder –vignetten. Das sind kleine Bilder zwischen Titel und Text eines Kapitels beziehungsweise vor dem Text; je nach Szenentyp.

Jetzt im Teil 2 geht es ums ganz große Kino:

  • Abfallende Ganzseitengrafiken in der Titelei.
  • Ganz- beziehungsweise Doppelseitengrafiken beim Kapitelbeginn.
  • Bordüren im Text.
  • Heruntergesetzter Kapitelbeginn mit einer Vorlaufgrafik.

1 – Grafiken in der Titelei – nur Print

Du kannst die ersten fünf Seiten deines Werks, die Titelei, mit Grafiken beschicken. Diese Grafiken sind abfallend, das bedeutet, dass sie bis zum Rand gehen. Dadurch kannst du auch Bordüren einbinden. Diese Gestaltungsoption nimmst du über die Eckdaten des Projekts vor.

  • Du gehst in die Projekt-Eckdaten (1), hier auf den Reiter ›Titelei Bilder‹
  • Für jede der ersten fünf Seiten gibt es einen eigenen Bereich, der gleich gehandhabt wird (2).
  • Wähle hier eine Grafik aus (3). Diese Grafiken sollten 300 DPI Auflösung aufweisen.
  • Nun kannst du angeben, ob die Grafik gestreckt oder an einer der Seiten ausgerichtet wird (4). Wie sich leicht erahnen lässt, sollte man beim Herstellen einer Ganzseitengrafik auf die passenden Seitenverhältnisse achten, um ein Verzerren zu vermeiden.
  • Das wars auch schon

Und so sehen die Grafiken aus. Hier eine auf der Seite des Schmutztitels und eine zweite auf der eigentlichen Titelseite. Letztere unauffällig, da das ja der Bereich für eventuelles Signieren ist.

Möchtest du nur ein kleines Logo auf einer der Titeleiseiten, dann ertstelle eine Ganzseitengrafik, auf der du am passenden Platz das Logo anordnest. Soll es zwischen dem Text sein, gilt es wieder ein wenig, zu tüfteln.

Das kann dann so aussehen:

Bitte bachte, dass ganzseitige Grafiken einerseits den Vorgang des Gesamtdokuments auf den Grafikseiten stark verlangsamen, aber auch die die PDF-Datei ordentlich  vergrößern.

2 – Schmuckseiten für Kapitel – nur Print

Diese Option ist ein großer Ressourcenfresser! Aber es sieht auch supergut aus. Einerseits solltest du einen guten Rechner haben, sonst wartest du relativ lange. Andererseits wird durch sie das PDF-Dokument extrem groß, einige Gigabyte sind kein Thema. Also vorher ausprobieren, bevor du dich auf die Illustration eines 800-Seiten-Buches mit 150 Kapiteln stürzt!

Diese Option gibt es nur für Hauptkapitel-Szenen!

So gehst du vor:

  • Wieder pro Kapitel hier das Fenster betreten (1).
  • Nun siehst du im unteren Bereich vier Felder, die folgende Aufgaben haben:
  • Feld 2 (2): Das ist dafür, eine Ganzseitengrafik oder Bordüre unterzubringen, die auf der Seite des Kapitelbeginns liegt. Wie bei den Titeleigrafiken gestreckt oder an einer der vier Seiten ausgerichtet.
  • Feld 1 (3): Hier kannst du eine dem Kapitel vorangestellte Grafik einfügen. Vorangestellt bedeutet, dass du beim Gesamtdokument erstens den Kapitelanfang rechtsseitig ausrichten musst und dafür sorgen, dass links eine Leerseite ist. So kannst du für das Kapitel abfallende Doppelseitengrafiken ausgeben lassen. Optisch eine sehr tolle Sache. Bezüglich der Ressourcen überdenkenswert – probieren!
  • Feld ¾ (4): Folgegrafiken, die auf allen folgenden Seiten dieses Kapitels ausgegeben werden. Diese Option solltest du mit noch mehr Bedacht wählen und wenn, dann nur für Bordüren, sonst pusht du die Größe des PDFs ins Unermessliche. Du kannst damit angeben, ob auf den Seiten, die der ersten Kapitelseite folgen, jeweils auf der rechten und linken Seite Grafiken ausgegeben werden.

(Sehen wir uns an, wie man bei einem Kapitel eine Doppelseitengrafik einrichtet. Nach dem Betreten des Gesamtdokuments schalten wir die Anzeige gegenüberliegender Seiten ein. Da eine PDF-Datei für den Druck immer mit dem Schmutztitel beginnt, haben wir ein Problem, weil bei paarweiser Anzeige die erste links statt rechts angezeigt wird. Diese Funktion hier oben fügt eine fiktive Leerseite ein, dass die rechten Seiten auch wirklich rechts sind. Das ist natürlich zur Kontrolle unserer Doppelseiten sinnvoll.

Nun richten wir die Breite des Seitenbereichs so aus, dass genau zwei Seiten nebeneinander Platz haben. So geht die Kontrolle am besten.

Ich hole mir ein Kapitel mit einer Doppelseitengrafik. Es wird nur die Schmuckseite des Kapitels selbst angezeigt. Damit auch die Seite davor angezeigt wird, müssen wir eine Leerseite einfügen. Dafür stellen wir uns ans Ende der Vorseite und klicken auf [Seite plus].

Damit ist unsere PDF-Datei für dieses Kapitel perfekt.)

Und so sehen diese Optionen dann aus, wenn das Dokument fertig ist.

3 – Epigraphen – nichts Grafisches, aber als Ergänzung – Print und eBook

So ganz gehört er nicht zu den grafischen Gestaltungen, kann aber im Zusammenhang damit nützlich sein: der Epigraph (1).

Epigraphen sind Texte, die vor einer Kapitelüberschrift kommen, aber nach dem Seitenvorschub zu diesem Kapitel. Sie werden üblicherweise für Kurzgedichte, Zitate oder Sinnsprüche verwendet und gern rechtsbündig ausgerichtet (2).

Für uns ist der Epigraph insofern interessant, als er bei der Kapitelgrafik dabei hilft, vor dem Kapitelanfang Raum zu schaffen (3). So hat eine Kapitelgrafik zum Beispiel in der ersten Seitenhälfte darüber gut Platz, wofür im Epigraphen einfach entsprechend viele Leerzeilen eingefügt werden. Diese würde man dann zum Beispiel an der obenen Bildkante ausrichten

So, das war’s für diesmal. Sind doch tolle Möglichkeiten, oder? Viel Spaß beim Schmücken deines nächsten Buches und, wer weiß, vielleicht wird es zu einem begehrten Sammlerstück!

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Martin Danesch