Patchwork-Tutorial: Recherche, Teil 2: Internetrecherche

 Gastartikel von Martin Danesch

PatchworkWährend wir uns bei unserem ersten Recherche-Tutorial grob mit der Thematik Recherche in Patchwork beschäftigt haben, geht es nun in die Tiefe. Genauer: in die Recherche im Internet und das Sammeln der dort gefundenen Informationen.

Die bekannten Speichermöglichkeiten

Wie speichert man Informationen aus dem Internet? Dafür gibt es drei gängige Methoden:

  1. Seite als HTML-Seite speichern
    Diese Variante ist die umständlichste: Die Seite selbst wird als reine HTML-Seite gespeichert. Für Bilder wird am Speicherort ein eigener Ordner angelegt, worin diese abgelegt werden. Umständlich und unhandlich.
  2. Seite als MHT-Datei speichern
    Voraussetzung ist die Installation von Plug-ins in dem jeweiligen Browser. Diese Möglichkeit ist bereits fortschrittlicher, da der HTML-Inhalt inklusive der Bilder in einer einzigen Datei gesichert wird. Nachteil: Sämtliche Menüs, Werbebanner und weitere unnötige Informationen werden ebenfalls mitgenommen; das kann oft ein Vielfaches der gewünschten Recherchedaten ausmachen. Einen weiteren Nachteil entdeckt man darin, dass man einen Browser braucht, um die Datei anzuzeigen. Das wiederum bedeutet Ladezeit.
  3. Seite als PDF-Datei speichern
    Das scheint auf den ersten Blick ideal zu sein. Wer es schon gemacht hat, wird aber die Tücken bereits kennengelernt haben. Abgesehen von demselben Effekt wie bei den beiden anderen Varianten – man hat keine Wahl, was man übernimmt, also ist alles dabei – kommt noch unangenehm dazu, dass sich mitunter entweder der gewollte Text seitenlang als schmaler, schwer lesbarer Streifen hinzieht, flankiert von Unmengen an Unnützem; oder dass ein Teil des Texts einfach abgeschnitten wird.

Patchworks Speicherlösung von Internet-Inhalten

Patchwork geht einen anderen Weg: Man wählt aus, was man möchte und setzt sich so mit wenigen Mausklicks einen individuellen Rechercheartikel zusammen. Zusatzbonus: spätere Volltextsuche.

Screenshot PatchworkVorgehensweise

Man sucht links im Organisationsbaum der Konzeptarbeit (brauner Koffer, projektbezogen) oder Allgemeinen Recherche (grüner Koffer, projektunabhängig) den Bereich, in dem man den zukünftigen Beitrag ablegen möchte. Eventuell muss man einen neuen Bereich schaffen. Man markiert also den Bereich, indem man einfach drarauf klickt.

Nun wählt man auf der Internetseite den gewünschten Ausschnitt mit der Maus aus – inklusive eventueller Bilder – speichert ihn in die Zwischenablage ([Strg+c] oder über das Kontextmenü) und klickt auf die Schaltfläche (1). Damit wird in dem links markierten Bereich des Organisationsbaums ein neuer Artikel angelegt (2) (in unserem konkreten Fall war vorher ‚Mensch und Natur‘ markiert). Patchwork stellt nun zwei Fragen:

  1. Will man die erste Zeile aus dem markierten Ausschnitt der Internetseite als Titel für den neuen Beitrag nehmen (2)? Wenn man bei der Auswahl des Texts auf der Internetseite bereits darauf geachtet hat, als ersten Absatz einen Überschriftsabsatz am Beginn auszuwählen, gibt es danach nichts mehr zu tippen.
  2. Soll die Internetadresse der Site zu dem Beitrag eingetragen werden (3)? Damit kann man später mit einem Mausklick zum Original gelangen

Nun ist der erste Teil bis zur rot gepunkteten Linie (4) übernommen.

Nicht selten will man aber weitere Bereiche einer Seite in denselben Artikel übernehmen. Dafür markiert man auf der Internetseite einen weiteren Ausschnitt, ebenfalls inklusive eventueller Bilder, kopiert ihn abermals in die Zwischenablage und klickt nun mit gedrückter [Strg]-Taste wieder auf die Schaltfläche (1). Damit wird der neue Text samt Bildern an den vorhandenen angehängt. Auf diese Weise kann man bei manchen Seiten einen eleganten Slalom zwischen all den Werbeinformationen laufen und sich die wirklichen Infos herauspicken.

Zwischen bestehendem und neuem Text werden automatisch sechs Striche (- – – – – -) eingefügt, die das Ende dieses Abschnitts markieren. Gleichzeitig dienen sie als Marker für einen neuen, eventuell folgenden Teil. Dieser Marker (6) ist es, der die Aufnahme der ihm folgenden Zeile in ein Inhaltsverzeichnis des Artikels auslöst. Das kann man später über die Schaltfläche (5) öffnen. Es handelt sich dabei um ein Sprungmenü; klickt man auf einen der Menüpunkte, springt Patchwork zu dem dazugehörenden Abschnitt.

Man kann also einen längeren Artikel mit dem Striche-Marker ganz einfach in mehrer Teile gliedern, die dann handlich über ein Menü erreicht werden.

Beiträge gliedern

Diese Absatzmarker kann man auch nachträglich einfügen, theoretisch auch manuell, aber besser mit der Schaltfläche (7). Dabei sollte man Folgendes beachten:

  • Der Ort, an dem man den Marker setzen lässt, sollte ausschließlich der Beginn eines Absatzes sein – also nicht irgendwo mitten im Text auf die Schaltfläche (7) klicken.
  • Mit Klick auf die Schaltfläche (7) wird man zur Eingabe einer Überschrift aufgefordert. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
    • Der darunterstehende Absatz ist ein längerer Text. In diesem Fall gibt man eine kurze Überschrift ein. Diese wird dann als fetter Überschrifts-Absatz unter dem Trenner, aber über dem folgenden Text eingefügt
    • Der darunterstehende Absatz ist bereits die neue Überschrift. Dann gibt man keinen Text ein und klickt bei leerem Eingabefeld auf [Ok]. Damit wird dieser folgende Absatz fett als Überschrift formatiert
  • Die Zusammenstellung des Überschriftenmenüs (5) erfolgt automatisch bei jeder Textänderung eines Beitrags, die mit dem Trenner (- – – – – -) zusammenhängt. Man kann also, wie bereits gesagt, Trenner auch manuell erfassen oder entfernen.
  • Die Überschriften in dem automatisch aufgrund der Trenner generierten Menüs entstammen immer dem Absatz, der dem Trenner folgt. Deshalb sollte man den Überschriftentext immer möglichst kurz halten.

Bilder

Bilder in der Web-Recherche werden gleich behandelt wie Bilder im Text eines Werks selbst: Mit der rechten Maustaste auf ein Bild geklickt, gelangt man in ein Fenster, in dem man diverse Parameter einstellen kann. Erwähnenswert der Wert ‚Relative Breite‘. Dabei handelt es sich um einen Prozentsatz, der die relative Breite des Bildes im Vergleich zur aktuellen Breite des Texts steuert. Sobald man die Textbreite ändert, werden sämtliche Bilder diesem Prozentsatz gemäß angepasst.

Manchmal ist es sinnvoll, ein Bild auf die gesamte Textbreite auszudehnen, zum Beispiel wegen darunter stehender Untertitel, die eben darunter, aber nicht daneben stehen sollen. Um nicht via Kontextmenü die Bildparameter umstellen zu müssen, kann man mit gedrückten [Strg+Shift]-Tasten auf das Bild klicken. Damit wird es auf die volle Breite ausgedehnt.

Volltextsuche

Sämtliche Webrecherche-Artikel, TXT-, RTF, sowie PDF-Dateien werden bei der Aufnahme in die Recherche auch gleich in die Volltext-Datenbank übernommen. Das bedeutet eine Suchmöglichkeit nach allen Begriffen im Text, exklusive rund 2000 häufiger und irrelevanter Wörter wie zum Beispiel die, der, das, ein, in, auf usw.

Diese Suche (8) kann über die Schaltfläche (9) oder [F2] eingeleitet werden. Dort Eingabe des Suchbegriffs und 2x [Enter] oder auf [finden] klicken.

Die Suche kann auf ganze Wörter eingeschränkt werden (10) (das wäre hier dann: ‚Kohle‘ aber nicht ‚Kohlehafen‘) und man kann dann im gefundenen Dokument mit den Schaltflächen (11) zwischen den Fundstellen navigieren.

(12) Zeigt an, wo zu der Fundzeile die Treffer sind: links in der Überschrift (wie hier), unten im eigentlichen Artikel oder im zu einem Artikel möglichen Infotext. Letzteres wird hauptsächlich bei Bildern bzw. andern Nicht-Text-Elementen der Fall sein.

Chronologie

Mit dem Knopf (13) kann die Spalte sichtbar gemacht werden, die das Erstellungsdatum des jeweiligen Beitrags enthält (Datum rechts neben dem Beitragstitel).

Detaillierter ist die Historie zur Nutzung der Beiträge. Hier wird chronologisch mitprotokolliert, wann ein Beitrag erstellt, geändert oder erweitert wurde.

So, nun steht der Anlage einer effizienten Bibliothek mit recherchiertem Material nichts mehr im Weg.

Es wird noch einen weiteren Artikel zum Thema Recherche geben. In dem sprechen wir dann darüber, wie man Daten in der Recherche mit Szenen, aber auch dem Kreativboard verbinden kann, um schnell aus diesen Orten heraus darauf zugreifen zu können. Aber das ist eine andere Geschichte.

Link zum Video

Martin Danesch


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