Kanban für Schriftsteller: mehr Produktivität mit Trello

Kennen Sie Kanban? Wenn Sie jetzt an die japanische Automobilindustrie denken, liegen Sie erstmal gar nicht so falsch. Denn Kanban (vom japanischen kan = Signal und ban = Karte, also „Signalkarte“) ist eine Technik, die ursprünglich in der Fertigung des japanischen Automobilherstellers Toyota eingeführt wurde.

Doch Kanban hat längst die Grenzen der Materialsteuerung in der Fertigung hinter sich gelassen. Als Kanban in der Software-Entwicklung eingeführt wurde (die in mancherlei Hinsicht gar nicht zu unterschiedlich zum Schreiben von Büchern ist), behielt man vom ursprünglichen Kanban fast nur noch den Namen bei.

Kanban in der Software-Entwicklung besteht aus einer Kanban-Tafel mit mehreren Spalten und farbigen Kanban-Karten mit Aufgaben, die sich von links nach rechts durch diese Spalten vorarbeiteten. So kann der Projektleiter jederzeit sehen, welche Abteilung/Gruppe gerade was in Bearbeitung hat, wo es sich staut und wo es eventuell nicht voran geht, weil vorhergehende Abteilungen noch nicht mit ihrer Arbeit fertig sind.

Den größten Vorschub erfuhr Kanban allerdings durch Jim Benson, der mit seinem „Personal Kanban“ die Kanban-Prinzipien aus der Software-Entwicklung für jedermann nutzbar machte.

Personal Kanban als besserer Ersatz für die ToDo-Liste

Bei Bensons „Personal Kanban“ hatte eine Kanban-Tafel in der Minimalkonfiguration nur noch drei Spalten: „zu erledigen“, „in Arbeit“ und „erledigt“. Neue Aufgaben starten in der Spalte „zu erledigen“, werden dann eine nach der anderen in „in Arbeit“ übernommen und nach ihrer Erledigung in die letzte Spalte „erledigt“ verschoben. Diese wird dann wiederum von Zeit zu Zeit bereinigt und die dort angekommenen Aufgabenkarten entsorgt.

Der Vorteil des „Personal Kanban“ gegenüber einer klassischen ToDo-Liste ist, dass der Arbeitsaufwand visualisiert wird und damit auch die Grenzen dessen deutlicher werden, was man sich aufbürden kann. Während möglichst immer nur eine Karte gleichzeitig „in Arbeit“ sein sollte, kann man die „zu erledigen“-Spalte seiner Kanban-Tafel so breit und hoch (oder so schmal und flach) gestalten, wie es für einen selbst sinnvoll ist: Wer Tag für Tag viele kleine Aufgaben zu bearbeiten hat, kann vielleicht mit 20-30 Karten in seiner „zu erledigen“-Spalte leben, doch wenn es sich um größere Aufgaben handelt, von denen jede zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen dauert, wird man die maximale Anzahl der Aufgaben kleiner halten wollen.
Kanban-Board

Personal Kanban für Blogger und Schriftsteller

Dieses Prinzip – wenngleich etwas komplexer – lässt sich wunderbar auch aufs Schreiben von Büchern oder aufs Bloggen übertragen.

Wenn Sie den Artikelnachschub für Ihr Blog über eine Kanban-Tafel steuern wollen, könnte diese folgende Spalten haben:

1) Ideen für Blogposts
2) Planung/Recherche
3) Schreiben
4) Überarbeitung
5) Veröffentlichung

Dabei können Sie die Spalten 2-5 jeweils noch in „aktiv“ und „erledigt“ splitten. Damit hätte Ihre Tafel dann neun Spalten:

1) Ideen für Blogposts
2) planen / recherchieren
3) vorbereitet
4) schreiben
5) fertig geschrieben
6) in Überarbeitung
7) überarbeitet
8) veröffentlichen
9) veröffentlicht

Von diesen acht Spalten sind nur die Spalten 2, 4 , 6 und 8, die ich in der Liste fett markiert habe, „aktive“ Spalten. Die anderen fünf Spalten sind Puffer-Spalten – sozusagen ein Abstellgleis.

Wenn Sie nun eine neue Idee für einen Blogpost haben, notieren Sie diese auf eine Karte, die in die Spalte „Ideen für Blogposts“ kommt. Sobald Sie eine dieser Ideen in Angriff nehmen, durchläuft diese der Reihe nach die Spalten 2-9. Nach jeder „aktiven“ Spalte (planen/recherchieren, schreiben, überarbeiten und veröffentlichen) kommt eine „Pufferspalte“ in der die Karten gesammelt werden, die bereit für den nächsten Schritt sind.

Auch hier greift das Kanban-Prinzip, nach dem man sich holt, was man braucht, und Vorräte auffüllt, die zur Neige gehen: Wenn Sie nächsten Samstag einen neuen Blogpost veröffentlichen wollen, nehmen Sie einen aus der Spalte 7 („überarbeitet“), planen ihn in Ihrem Blog ein (aktive Spalte 8) und verschieben ihn in die Endstation („veröffentlicht“).

Wenn Sie nun feststellen, dass die für die nächste Woche keinen weiteren Blogpost mehr in der Spalte „überarbeitet“ haben, holen Sie sich einen der bereits fertig geschriebenen, aber noch nicht überarbeiteten Blogposts aus Spalte 5 und gehen als nächstes daran, diesen zu überarbeiten.

Der Vorteil einer solchen Kanban-Tafel ist, dass Sie auf einen Blick sehen, woran Sie vorrangig arbeiten sollten. Wenn Ihnen in einer „Pufferspalte“ der Vorrat auszugehen droht, sollten Sie diesen erst einmal aufstocken. Da dies natürlich den Bestand der davorliegenden Pufferspalte reduziert, gibt das manchmal eine Kettenreaktion bzw. einen Domino-Effekt.

Sie sind jedoch mit dieser Methode immer auf der sicheren Seite und können bei Bedarf jederzeit einen neuen, fertigen Blogpost aus dem Ärmel schütteln.

Ich verwende eine solche Kanban-Tafel auch für das WritersWorkshop E-Zine. Hier kommt noch eine weitere Feinheit zum Tragen, die ich bisher nicht erwähnt hatte: die Abwechslung. Da ich im E-Zine verschiedene Themenbereiche (Schreiben von Romanen, Buchmarkt und Buchmarketing, Software für Schriftsteller etc.) habe, verwende ich für diese Kategorien unterschiedlichfarbige Kanban-Karten. Auch das verbessert die Übersichtlichkeit – denn schließlich wäre es nicht sehr ausgewogen, wenn ich für die nächste Ausgabe des E-Zines zwar drei Software-Tipps, aber keinen einzigen Artikel übers kreative Schreiben oder das Buchmarketing hätte.

Wenn auch Sie in Ihrem Blog unterschiedliche Schwerpunkte behandeln, die Sie möglichst ausgewogen präsentieren wollen, können Sie sich auch eine solche Farbcodierung zunutze machen.

Kanban für Buchautoren

Doch das Kanban-Prinzip lässt sich beileibe nicht nur für Blogger anwenden, sondern auch für Buchautoren. Natürlich kann man das System nicht einfach 1:1 übertragen – eine Karte pro Buch wäre weder hilfreich noch übersichtlich, zumal die meisten Autoren nur 1-2 Buchprojekte gleichzeitig in Arbeit haben.

Stattdessen legen Sie für jedes Buchprojekt eine separate Kanban-Tafel an.

Jede Szene (oder jeder Abschnitt, wenn Sie Sachbücher schreiben) bekommt eine eigene Karte. Um vor lauter einzelnen Karten nicht die Struktur Ihres Buchs aus den Augen zu verlieren, können Sie auf jeder Karte die laufende Nummer der jeweiligen Szene bzw. des Abschnitts anbringen. So können Sie diese in jeder Puffer-Spalte in der richtigen Reihenfolge sortieren und/oder gruppieren.

Die Spalten der Kanban-Tafel sind ähnlich wie die für Blogger:

1) Idee
2) planen / recherchieren
3) vorbereitet
4) schreiben
5) fertig geschrieben
6) in Überarbeitung
7) überarbeitet

Je nachdem, mit wie vielen Revisionsdurchläufen Sie arbeiten, können natürlich noch weitere Spalten dazu kommen. Die letzte Spalte enthält dabei die Szenen/Abschnitte, die bereits so gut überarbeitet sind, dass sie als veröffentlichungsreif gelten können.

Mit der Kanban-Tafel sehen Sie jederzeit auf einen Blick, wie weit Sie bereits mit Ihrem Buchprojekt vorangekommen sind und wie viel Arbeit bis zum kompletten, veröffentlichungsreifen Manuskript noch vor Ihnen liegt.

Die wahren Vorteile des Kanban-Systems lernt man aber erst während der praktischen Anwendung so richtig zu schätzen:

  1. Mit der Kanban-Tafel müssen Sie Ihr Buch nicht chronologisch schreiben oder von Seite 1-X überarbeiten, sondern können nach Lust, Laune und Tagesform zwischen den einzelnen Szenen bzw. Abschnitten hin und her springen. Eine Gefahr gibt es hierbei natürlich: Wenn Sie Ihr Buch nicht in der Reihenfolge schreiben bzw. überarbeiten, in der es später gelesen wird, müssen Sie am Ende noch einmal das komplette Manuskript von A-Z durchgehen, um sicherzustellen, dass die Reihenfolge stimmt und dass die Übergänge zwischen den Szenen / Absätzen fließend und nicht abgehackt sind.
  2. Man ist nicht zu jeder Tageszeit gleichermaßen produktiv. Ich schreibe gerne morgens, wenn ich noch geistig frisch und gut erholt bin. Planung und Recherche erledige ich am liebsten am späten Nachmittag, während ich mich abends in erster Linie mit der Überarbeitung von Manuskripten beschäftige.

Egal, ob ich zu einem bestimmten Zeitpunkt am liebsten etwas schreiben, planen oder überarbeiten möchte – durch die Kanban-Tafel kann ich mir auf einen Blick das passende Kapitel meines aktuellen Buchprojekts herauspicken.

Kanban – besser mit Papier und Stift oder am PC?

Auch wenn das ursprüngliche System auf ein Whiteboard oder eine Pinwand ausgelegt ist, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Kanban-Lösungen für PCs und mobile Geräte (also Tablets und Smartphones).

Gerade wenn man als Autor eine separate Kanban-Tafel für jedes Buchprojekt anlegen will, ist schon aus Platzgründen eine PC-Lösung einfacher und komfortabler, als mehrere Whiteboards / Pinwände aufzuhängen.

Die meisten Kanban-Softwarelösungen sind cloudbasiert, laufen also nur online im Browser oder als App. Das liegt einerseits daran, dass die Programme oft auf die Bedürfnisse von Firmen für teambasiertes Arbeiten ausgelegt sind und außerdem, sobald man mehr als die Minimalkonfiguration nutzen will, monatliche Nutzungsgebühren fällig werden. Reine desktopbasierte Kanban-Systeme gibt es kaum.

Mein absoluter Favorit unter den Kanban-Systemen ist Trello. Der große Vorteil von Trello ist, dass es dauerhaft kostenlos ist – und das nicht nur in einer stark abgespeckten MInimalkonfiguration, sondern mit dem vollen Funktionsumfang:

  • beliebig viele Kanban-Tafeln, die man sogar in Gruppen organisieren kann
  • die Spalten der Kanban-Tafeln lassen sich beliebig anpassen und ausbauen
  • beliebig viele Kanban-Karten in unterschiedlichen Farben
  • Kanban-Karten können Texte, Bilder, Checklisten, Hyperlinks und sogar Dateianhänge enthalten

Es gibt zwar einen „Bezahltarif“, doch dessen Features wie mehr Hintergrundgrafiken oder besonders große Dateianhänge braucht man nicht wirklich – und schon gar nicht für unsere Zwecke.

Ein weiterer großer Vorteil von Trello ist, dass es auch sehr gute Trello-Apps für Android und iOS gibt. Sie könen also auch vom Tablet und sogar vom Smartphone aus auf Ihre online gespeicherten Kanban-Tafeln zugreifen und diese bearbeiten.

Probieren Sie es einfach einmal aus. Vielleicht finden Sie Trello und den Kanban-Ansatz ja genauso praktisch wie ich.


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„Enjoy the ride“ oder: Der Weg ist das Ziel

Es ist eine verbreitete Unsitte, sich in Gedanken mehr mit der Zukunft als mit der Gegenwart zu beschäftigen. Während wir unser aktuelles Buch schreiben, beschäftigen wir uns in Gedanken schon mit dem nächsten Projekt – oder zumindest mit dem Coverdesign, dem Videotrailer oder dem Marketing-Plan für das Buch, das wir gerade schreiben. Nichts gegen eine solide Vorplanung – aber man sollte, wie die alte Redensart so schön sagt, das Fell des Bären erst dann verkaufen, wenn man ihn bereits erlegt hat.

Wenn man sich gedanklich bereits zu sehr mit den nächsten Schritten oder gar dem nächsten Projekt beschäftigt, steigert das unsere Ungeduld. Es führt dazu, dass wir nicht mehr schreiben wollen, sondern lieber bereits geschrieben haben wollen.

Beim Schreiben eines Buchs gilt ebenso wie bei allen anderen zeitaufwändigen und langfristigen Projekten: Der Weg ist das Ziel. Wer nicht in der Lage ist, den Weg (also das Hier und Jetzt) zu genießen, sondern stets ein Auge in der Zukunft hat und daher ständig enttäuscht ist, dass das Ziel noch nicht erreicht (bzw. noch nicht einmal in greifbarer Nähe) ist, hat auf lange Sicht erheblich schlechtere Chancen, bis zum erfolgreichen Abschluss des Projekts durchzuhalten, als jemand, der seine Arbeit genießen und als Selbstzweck empfinden kann.

Wer immer nur auf das Ziel starrt, kann den Weg dorthin nicht genießen, sondern empfindet ihn eher als ein lästiges Hindernis auf dem Weg zum ersehnten Ziel. Natürlich ist ein gelegentlicher Blick in Richtung Ziel wichtig, um sicher zu stellen, dass wir uns noch auf dem richtigen Kurs befinden. Aber schneller kommt man dadurch auch nicht an – genauso wenig, wie die Familie auf dem Weg in den Urlaub schneller ankommt, wenn die Kinder nur oft genug quengeln „Sind wir gleich da?“

Es ist wie mit der Geschichte aus dem alten Griechenland, in der ein Wanderer einen Philosophen fragte: „Wie komme ich am schnellsten zum Olymp?“ Der Philosoph lächelte und antwortete: „Indem du sicher stellst, dass jeder deiner Schritte dich in die richtige Richtung führt.“

Genauso ist es mit dem Schreiben. Auch hier gibt es keine Abkürzung zum Ziel, die uns wie ein Wurmloch im Weltraum ohne Zeitverlust direkt ans Ziel führt. Wir können lediglich zusehen, dass wir auf dem Weg zum Ziel – also zum fertigen Buch – keine unnötigen Umwege machen.

Die einzelnen Phasen, von der soliden Planung und Recherche über das Schreiben der Rohfassung bis hin zu den einzelnen Revisions-Durchgängen, können wir nicht abkürzen – jedenfalls nicht, ohne die Qualität des fertigen Buchs dadurch zu gefährden.

Da wir diesen Weg also ohnehin zurücklegen müssen, tun wir gut daran, ihn zumindest zu genießen – und zwar jede der unterschiedlichen Etappen. Natürlich hat jeder Autor seine persönlichen Vorlieben, welche Phasen eines Projekts er am liebsten mag und welche er am liebsten überspringen oder von jemand anders erledigen lassen würde.

Manche Autoren lieben die Planung und das Worldbuilding und können sich geradezu in den Tiefen ihrer virtuellen Romanwelten verlieren, bevor sie auch nur die erste Seite ihres eigentlichen Manuskripts geschrieben haben, während andere diesen Gedanken eher schaurig finden und sich viel lieber Hals über Kopf ins Schreiben einer neuen Idee stürzen möchten, um sich gemeinsam mit ihrem Protagonisten überraschen zu lassen, in welche Richtung sich die Handlung wohl entwickelt. Manche Autoren lieben es, Geschichten zu schreiben und dabei ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen – aber die eher strukturierte, logische Überarbeitung ist ihnen ein Graus. Andere sind froh, wenn sie endlich die lästige Rohfassung fertig geschrieben haben und sich endlich daran machen können, diese wie ein Diamantenschleifer zu bearbeiten und sie nach und nach auf Hochglanz zu polieren.

Am besten ist immer derjenige Autor dran, der jeder Phase der Entstehung seines Romans etwas Positives abgewinnen und diese aufrichtig genießen kann. Wenn einem die Arbeit Spaß macht, fühlt sie sich nicht mehr wie Arbeit an – und als positive Nebenwirkung wird zugleich auch die Qualität der Ergebnisse besser, als wenn man sie als lästige Pflicht betrachtet, die man so schnell wie möglich „abhaken“ möchte.

Beschränken Sie daher Ihren „Blick in die Zukunft“ auf einen gelegentlichen Kursabgleich und heben Sie sich später kommende Arbeitsschritte oder gar völlig neue Projekte für später auf – später, wenn Sie Ihr laufendes Projekt erfolgreich abgeschlossen haben.


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Warum Wordcount nicht alles ist

Wenn es um das Setzen von Zielen und das Messen ihrer persönlichen Produktivität geht, ist es in den letzten Jahren unter Schriftstellern mehr und mehr in Mode zu kommen, alles am Wordcount zu messen – also an der Anzahl der (neuen) Wörter, die man in einem bestimmten Zeitraum geschrieben hat. Die Messgröße „Wordcount“ hat es sogar geschafft, als Anglizismus in unseren alltäglichen Wortschatz einzuziehen, da es hier ebenso wie z.B. für das „Meeting“ im Deutschen kein einzelnes, ebenso prägnantes und allgemeingültig verwendbares Wort gibt.

Dazu haben natürlich auch die Aussagen diverser hauptberuflicher Schriftsteller über ihre persönliche Arbeitsweise beigetragen. Wenn z.B. Stephen King in seinem Buch „Das Leben und das Schreiben“ sagt, dass er jeden Tag 2.000 Wörter schreibt, betrachten viele nebenberufliche oder hobbymäßige Schriftsteller eine solche Aussage wie die Offenbarung eines Propheten. Schließlich funktioniert das bei Stephen King doch blendend und ermöglicht es ihm, routiniert und zuverlässig ein Buch nach dem anderen zu schreiben.

Und auch wenn sie sich aufgrund ihrer knappen Zeit (zu Recht!) nicht zutrauen, Stephen Kings straffe Vorgabe 1:1 zu übernehmen, setzen sie sich dennoch eine herunterskalierte Form von Kings persönlicher Messlatte als Ziel – zum Beispiel 1.000 Wörter pro Tag. Aber ist das wirklich der richtige Weg?

Fakt ist, dass die meisten Schriftsteller ein solches Ziel nicht allzu lange durchhalten. Vielleicht ein paar Wochen, maximal ein paar Monate – dann geht ihnen (Gewohnheit hin oder her) die Puste aus und der eigentlich gut gemeinte Vorsatz geht denselben Weg wie der, sich gesünder zu ernähren oder mehr Sport zu treiben. Jedenfalls bei denen, die neben dem Schreiben auch noch einen Vollzeit-Job, einen Haushalt, eine Familie, Freunde etc. haben.

Natürlich gehört der Wordcount zu den wenigen klar messbaren Größen unter Schriftstellern, Journalisten und Bloggern.

Man kann ohne viel Aufwand ermitteln, wie viele Wörter man z.B. innerhalb der letzten Stunde geschrieben hat. Schließlich hat so ziemlich jedes Textverarbeitungsprogramm eine Funktion wie „Wörter zählen“ oder „Textstatistiken“, die einem auf Knopfdruck die aktuelle Länge des eigenen Manuskripts ausspuckt. Und seit Word 2007 haben auch die Microsoft-Schreibprogramme (ebenso wie Zenware-Schreibprogramme wie WriteMonkey, FocusWriter oder Q10) einen „Live-Wordcount“, der sich automatisch aktualisiert und stets am unteren Bildschirmrand die aktuelle Länge des Manuskripts zeigt, ohne dass man ihn jedes Mal manuell aktualisieren müsste.

Journalisten und Autoren von Fachartikeln werden oft nach Wörtern bezahlt und für die meisten Publikationen von der Kurzgeschichte für eine Anthologie bis hin zum Roman gibt es längenmäßige Vorgaben. Insofern macht es natürlich durchaus Sinn, beim Schreiben den Wordcount des eigenen Manuskripts im Auge zu behalten.

Doch abgesehen davon, dass immer mal etwas dazuwischen kommen kann, das unseren geplanten Schreib-Zeitplan durcheinander würfelt, ist das Problem zu hoher, womöglich täglicher Wordcount-Ziele, dass das „Schreiben“ von Büchern, Kurzgeschichten, Artikeln oder Blogposts nun mal nicht dasselbe ist wie die rein mechanische Tätigkeit des „Schreibens“ am PC oder von Hand.

Das „Schreiben“ im Gegensatz zum „Tippen“ besteht aus kreativen Ideen, Recherche, Planung und Struktur, dem Schreiben der Rohfassung, der inhaltlichen, strukturellen und stilistischen Überarbeitung, der Veröffentlichung und schließlich auch der Vermarktung der eigenen Texte. Ganz zu schweigen von dem administrativen Drumherum.

Das reine Schreiben, das wir anhand unseres Wordcounts messen können, ist also nur ein Puzzlesteinchen im großen Gesamtbild. Zwar ein wichtiges Steinchen, denn ohne zu schreiben können wir niemals unsere Ideen in greifbare Form bringen, und ohne zu schreiben haben wir auch nichts, was wir überarbeiten und letztendlich veröffentlichen können – aber dennoch ist es lediglich ein Teil des Ganzen.

Wer also ausschließlich auf den Wordcount schielt und den größten Teil seiner knappen Schreibzeit dafür verplant, möglichst viele Wörter zu schreiben, ist mit Vollgas auf dem Holzweg in Richtung einer Sackgasse ohne Wendemöglichkeit unterwegs.

Egal, wie viele gute Ideen Sie noch in der Schublade liegen haben und wie gut Sie Ihr aktuelles Buchprojekt vorgeplant haben – früher oder später geht Ihnen der Stoff aus und Sie geraten in den Nebel mangelhafter Planung.

Das Tückische an diesem Nebel ist, dass dieser sich so langsam um Sie zusammen zieht, dass Sie es anfangs kaum merken. Sie sind halt nicht mehr ganz so gut wie sonst vorbereitet und müssen ein bisschen mehr als sonst improvisieren. Aber das ist ja nicht schlimm, denn auch so bekommen Sie immer noch Ihren angepeilten täglichen Wordcount zu Papier. Vielleicht nicht mehr ganz so mühelos wie am Anfang, aber immerhin.

Und während Sie von Tag zu Tag fast unmerklich tiefer in jene Grauzone vordringen, in der die Improvisation einen immer größeren Anteil einnimmt, lässt die Qualität Ihres Outputs langsam nach. Wenn Sie Sachbücher, Artikel oder Blogposts schreiben, sind diese nicht mehr so gut durchdacht, strukturiert und recherchiert wie früher, sondern werden allgemeiner, schwammiger und weniger originell. Romanautoren werden von strategischen Plottern und Outlinern mehr und mehr zu „Pantsern“, die sich ohne Vorplanung durch ihre Romanhandlung tasten, stets in der Hoffnung, irgendwann an einem sinnvollen Ende anzukommen.

Diese Improvisation rächt sich spätestens dann, wenn Sie die Rohfassung Ihres Manuskripts fertig geschrieben haben. Denn als Faustformel können Sie davon ausgehen, dass jede bei der Planung fehlende/eingekürzte Stunde in 2-3 Stunden zusätzlichem Zeitaufwand für die Überarbeitung resultiert. Ohne solide Planung müssen Sie sich bei der Revision nicht mehr nur um Ihren Schreibstil und einzelne Formulierungen kümmern, sondern ganz oben bei Struktur und Inhalt ansetzen. Das kann wiederum dazu führen, dass Sie umfangreiche Passagen Ihres Manuskripts rauswerfen und ersetzen oder zumindest so gründlich überarbeiten müssen, dass dabei kaum ein Stein auf dem anderen bleibt.

Sobald es an die Revision geht, sind Sie mit der Wordcount-Rechnung ohnehin am Ende. Denn gerade bei längeren Texten wie Kurzgeschichten oder ganzen Büchern müssen Sie für die Revision mindestens ebensoviel Zeit wie für das Schreiben der Rohfassung einplanen – eher sogar noch deutlich mehr. Jedenfalls, wenn Sie Wert darauf legen, am Ende ein fertig überarbeitetes Manuskript zu haben, das auch professionellen Ansprüchen gerecht wird. Oder wie Schreibpapst Sol Stein es formuliert hat: „Schreiben ist Umschreiben!“

Wer nun „nebenher“ weiter versucht, seine selbst gesetzte tägliche oder wöchentliche Wordcount-Messlatte einzuhalten, vernachlässigt fast automatisch die Überarbeitung des letzten, bereits fertig geschriebenen Manuskripts. Entweder bekommt man dieses also erst sehr viel später (oder nie) auf einen veröffentlichungsreifen Stand – oder man begnügt sich mit einem zu niedrigen Level und veröffentlicht letztendlich ein kaum oder zumindest unzureichend überarbeitetes Manuskript.

Wenn ich mir manche selbstverlegten Bücher anschaue, habe ich den Eindruck, dass diese „Augen zu und raus damit“-Mentalität gar nicht so selten ist. In der Praxis ist das natürlich der schnellste Weg, nicht nur das eigene Buch, sondern auch den eigenen guten Ruf als Autor gründlich zu verbrennen. Denn wenn erst einmal die ersten 1- oder 2-Sterne-Rezensionen eintrudeln, die nicht durch eine vielfache Übermacht begeisterter 4- oder 5-Sterne-Rezensionen ausgeglichen werden können, wird kaum noch jemand so risikofreudig sein, das Buch trotz der schlechten Bewertungen zu kaufen. Selbst eine später nachgeschobene, gründlich überarbeitete und lektorierte Fassung kann die schlechten Bewertungen nicht mehr ungeschehen machen. Denn kaum einer der verärgerten Leser wird sich das Buch in der überarbeiteten Fassung neu herunterladen, nochmals lesen und dann seine damalige Kritik wohlwollend abändern.

Aber, werden jetzt manche fragen, wenn Wordcount-Ziele tatsächlich fast von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind, warum funktionieren sie dann für Autoren wie Stephen King? Die Antwort ist einfach. Vollzeit-Autoren wie Stephen King haben theoretisch fast den ganzen Tag Zeit zum Schreiben. Wenn jemand wie King sich vornimmt, jeden Tag 2.000 Wörter zu schreiben, macht das für ihn (abhängig von seiner Schreibgeschwindigkeit) irgendwas zwischen zwei und vier Stunden am Tag aus. Während das für die meisten nebenberuflichen Schriftsteller schon fast die gesamte Zeit ist, die sie fürs Schreiben freischaufeln können, hat der Vollzeit-Autor anschließend immer noch locker das Doppelte dieser Zeit zur Verfügung, um für die nächsten Tage vorzuplanen oder bereits geschriebene Texte zu überarbeiten.

Der nebenberufliche oder hobbymäßige Autor, der nach einer kurzen Pi-mal-Daumen-Schätzung zu dem Schluss kommt, dass auch er 1.000 oder gar 2.000 Wörter pro Tag schreiben kann, vernachlässigt bei seiner Kalkulation das ganze Drumherum: Für einen Vollzeit-Autor beschreibt die Aussage „2.000 Wörter am Tag“ nicht seinen Arbeitstag, sondern einen kleinen Ausschnitt daraus. Solange wir also nicht auch den ganzen Tag zu unserer freien Disposition haben, brauchen wir gar nicht darüber nachzudenken, es ihnen gleich zu tun. Das ist wie der zum Scheitern verurteilte Versuch, eine ganze Flasche Bier in ein Schnapsglas zu füllen – ohne zwischendurch abzutrinken.

Der Weg zu einem realistischen Wordcount-Ziel

Wenn Sie sich trotz meiner oben geäußerten Bedenken dennoch ein Wordcount-Ziel als Maßstab für Ihre persönliche Schreib-Produktivität setzen wollen, sollten Sie zumindest die folgenden Tipps beherzigen:

  1. Setzen Sie sich kein tägliches, sondern lediglich ein wöchentliches Ziel. Also nicht „täglich 500 Wörter“, sondern lieber „jede Woche 3.500 Wörter“. Es kann immer etwas dazwischen kommen, was Sie einen Tag am Schreiben hindert – aber mit einem Wochenziel haben Sie zumindest noch die Chance, eventuelle Rückstände am Wochenende aufzuholen.
  2. Setzen Sie Ihr Wordcount-Ziel so niedrig an, dass Sie es in maximal 20% der Zeit bewältigen können, die Sie insgesamt zum Schreiben zur Verfügung haben. Halten Sie Ihre Schätzung lieber realistisch niedrig als zu optimistisch hoch. Wenn Sie also je nach Tagesform in einer Stunde zwischen 500 und 1000 Wörtern schreiben können, sollten Sie nur mit 500 Wörtern kalkulieren. Wenn Sie mehr schaffen, umso besser. Falls nicht, haben Sie sich das Hemd aber auch nicht zu eng gemacht. Maximal sollten Sie mit dem Durchschnittswert (also 750 Wörter als Mittelwert) kalkulieren.

Wenn Sie in der Woche 20 Stunden Zeit zum Schreiben haben (z.B. werktags jeden Morgen zwei Stunden und an Wochenendtagen jeweils fünf Stunden), sollten Sie nur 20% davon, also vier Stunden, mit Ihrer stündlichen Quote multiplizieren. Bei 750 Wörtern wären das 3.000 Wörter pro Woche.

Ein solcher Wert erscheint Ihnen vermutlich geradezu lächerlich gering. Nur 3.000 Wörter pro Woche, obwohl Sie 20 Stunden pro Woche Zeit für Ihre Schreibprojekte haben? Das wären ja gerade mal 150 Wörter pro Stunde. Stimmt – aber so sollten Sie nicht rechnen.

Zunächst einmal sind 3.000 Wörter pro Woche alles andere als wenig. Das entspricht ungefähr 10-12 Taschenbuchseiten, was aufs Jahr gerechnet 500-600 Buchseiten ausmacht. Das wäre entweder ein richtig dicker Wälzer oder zwei etwas schlankere Taschenbücher mit 250-300 Seiten – z.B. für Krimis ein guter Umfang.

Außerdem lässt Ihnen dieser Plan genug Luft zum Atmen – bzw. für die anderen Phasen des Schreibens. Wenn Sie wöchentlich vier Stunden fürs reine Schreiben einplanen, bleiben Ihnen bis zu 16 Stunden, um beispielsweise parallel bereits Ihr nächstes Buch zu planen, Ihr zuletzt fertig geschriebenes Manuskript gründlich zu überarbeiten und sich um die Veröffentlichung und Vermarktung Ihrer bereits fertig überarbeiteten Bücher zu kümmern.

Dazu noch ein letzter Tipp: Teilen Sie Ihre Zeiten so auf, dass Sie rechtzeitig mit der Planung Ihres nächsten Buchs fertig sind, bevor Sie mit Ihrem aktuellen Buch beim magischen Wörtchen „ENDE“ ankommen. So können Sie nach der Fertigstellung Ihres aktuellen Manuskripts nahtlos mit dem Schreiben weiter machen und so auch weiterhin Ihr wöchentliches Wordcount-Ziel einhalten.


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Die Magie der kleinen Schritte

Wissen Sie, was einer der schnellsten Wege ist, sich den Spaß am Schreiben auszutreiben? Es ist wie beim Hochsprung: Wenn Sie die Messlatte zu hoch legen, haben Sie keine Chance, sie erfolgreich zu überspringen. Nichts gegen einen gelegentlichen Rückschlag, aber man sollte doch eine realistische Chance auf Erfolg haben.

Die Kunst liegt darin, die Definition für Erfolg zu finden, die für einen selbst passt.

Es macht zum Beispiel keinen Sinn, sich als ambitionierter Hobbysportler mit einem olympischen Hochspringer zu messen und dann irgendwann frustriert aufzugeben, weil man einsehen muss, dass man hier einfach nicht mithalten kann.

Bezogen aufs Schreiben begehen Sie den gleichen Fehler, wenn Sie sich als ‚werdender‘ Autor an einem Ihrer großen Vorbilder messen. Es ist beeindruckend, wenn ein produktiver Autor wie Thomas Brezina (bekannter österreichischer Kinder- und Jugendbuchautor) mit gerade mal 50 Jahren bereits über 550 (!) Bücher geschrieben hat, die in 35 Sprachen übersetzt und über 40 Millionen mal verkauft wurden. Oder wenn jemand wie Wolfgang Hohlbein mit über 200 Büchern ebenfalls eine Auflage von über 40 Millionen verkauften Büchern erreicht.

Solche Zahlen sind zweifelsohne beeindruckend – aber sie stellen kein Ideal dar, das man als Autor anstreben sollte oder das man sich gar als Maßstab setzen sollte.

Autoren wie Brezina oder Hohlbein haben ihren Durchbruch schon vor Jahrzehnten geschafft und gehören zu den Glücklichen, die sich den größten Teil ihres Tages mit dem Schreiben von Büchern beschäftigen können. Und je öfter und länger man schreibt, desto routinierter, schneller und produktiver wird man dabei – eine Regel, die für so ziemlich alles gilt, mit dem man sich intensiv beschäftigt. Viel Zeit zum Schreiben, kombiniert mit einer produktiven, routinierten Arbeitsweise, sorgt daher wiederum für einen enormen Output, der sich (gleichbleibende Qualität natürlich vorausgesetzt) kommerziell wunderbar verwerten lässt.

Sich mit einem solchen Profi zu messen, kann nur zu Frustration führen. Es ist wie ein Rennen zwischen einem durchtrainierten, ausgeruhten Hasen und einer erschöpften Schildkröte, bei dem Sie die Rolle der Schildkröte übernehmen: Während der ‚Hase‘ mit seiner langjährigen Routine den ganzen Tag ins Schreiben investieren kann und alle paar Wochen ein fertiges Buch ‚ausspuckt‘, müssen Sie das Schreiben mit Ihrer Arbeit, Ihrer Familie, Ihrem Haushalt und Ihren anderen Hobbies unter einen Hut bringen und haben daher (selbst wenn Sie die Routine und Erfahrung eines Brezina oder eines Hohlbein hätten) nicht die geringste Chance, auch nur halb so viele Bücher pro Jahr wie einer jener Autoren fertigzustellen.

Doch wer sagt, dass Sie das müssen, um mit dem Schreiben Erfolg zu haben? Es gibt genügend Autoren, die zeitlebens nur ein oder zwei Bücher geschrieben haben und dennoch bis heute unvergessen geblieben sind.

Selbst der Ruhm und Erfolg von J.K. Rowling, der wohl erfolgreichsten und auch reichsten Schriftstellerin der Welt, basiert ausschließlich auf dem Erfolg der sieben Harry-Potter-Bücher, die sie über einen Zeitraum von fast siebzehn Jahren schrieb. Rowling erfand die Figur des Harry Potter 1990, stellte den siebten und letzten Band der Saga aber erst 2007 fertig.

Wenn man die Seitenzahlen aller sieben Bücher zusammen addiert, kommt man (basierend auf den Seitenzahlen der deutschen Übersetzung) auf stolze 4.315 Seiten. Umgerechnet in Wörter (diesmal basierend auf der englischen Originalausgabe) macht das 1.084.170 Wörter – mehr als doppelt so viel wie alle drei Bände von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ zusammen gerechnet. Wow!

Doch wenn man sich klar macht, dass diese knapp 1,1 Millionen Wörter im Verlauf von über 16 Jahren (also über 5.840 Tagen) entstanden sind, fällt einem auf, dass das im Schnitt gerade mal 185 Wörter pro Tag sind.

Weniger als 200 Wörter – nicht einmal eine Taschenbuchseite pro Tag. Sie müssen gar kein Thomas Brezina, kein Wolfgang Hohlbein und auch keine Nora Roberts sein, um einen solchen Output zu erreichen. Sie müssen nicht wie Edgar Wallace oder Barbara Cartland innerhalb einer Woche ein komplettes Taschenbuch in die Maschine hämmern.

Eine einzige Seite (also ca. 250 Wörter) pro Tag, aber dafür mit der Regelmäßigkeit und Unbeirrbarkeit einer gut geölten Maschine, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr, reicht aus, damit auch Sie in runden fünfzehn Jahren auf ein Gesamtwerk vom Umfang der gesamten Harry-Potter-Saga zurückblicken können.

Oder stellen Sie sich vor, Sie würden sogar doppelt so viel schreiben – fünfhundert Wörter pro Tag. Das ist immer noch eine Quote, die die meisten Autoren in einer halben bis maximal einer Stunde pro Tag bewältigen können. Und immer noch weniger als ein Drittel dessen, was Millionen Schriftsteller jedes Jahr im November im Rahmen des NaNoWriMo Tag für Tag in die Tasten hämmern – also durchaus machbar.

Bei 500 Wörtern pro Tag könnten Sie eine Romanreihe vom Umfang der Harry-Potter-Saga (1,1 Millionen Wörter, über 4.300 Buchseiten – also z.B. zehn Bände mit durchschnittlich 430 Seiten) innerhalb von knapp sechs Jahren fertigstellen. Das mag auf den ersten Blick kaum vorstellbar wirken, ist aber reine Mathematik. Sechs Jahre sind 2.190 Tage – mal zwei Seiten pro Tag macht das 4.380 Seiten.

Natürlich ist das reine Schreiben bei weitem nicht alles. Schreiben ist beileibe keine rein mechanische Tätigkeit, sondern ein komplexer Prozess, der sich von der Ideenfindung und Planung über das eigentliche Schreiben bis zur Revision und Überarbeitung des Manuskripts zieht.

Ebenso wird niemand die brillante Planung von J.K. Rowling in Abrede stellen wollen, die in jedem der Harry-Potter-Bände kleine Puzzlestückchen und Hinweise einbaute, die erst mit dem Abschluss der Saga ihren wahren Sinn entfalteten. Doch das ändert nichts daran, dass ein solches Projekt machbar ist – nicht nur als Vollzeit-Schriftsteller, sondern auch als Hobby-Autor mit Vollzeitjob, Familie und Haushalt.

Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine einzige Stunde pro Tag. Also etwas früher aufstehen als bisher und/oder abends das Fernsehen ein wenig zurückstreichen. Wo immer Sie den Rotstift ansetzen – eine Stunde pro Tag ist durchaus machbar, wenn Sie es wirklich wollen. Wie heißt es so schön: Wer etwas wirklich will, findet einen Weg – alle anderen finden eine Ausrede. ;-)

Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie investieren die nächsten drei bis sechs Monate in die Planung Ihrer Romanserie. Worldbuilding, Rahmenhandlung, Charaktere – alles, was dazu gehört – bevor Sie den Startschuss geben und mit dem eigentlichen Schreiben beginnen. Täglich eine Stunde (egal ob morgens vor Arbeit, Studium oder Schule oder abends – Hauptsache: regelmäßig), in der Sie nichts anderes machen, als sich mit der Handlung, den Charakteren und der Welt Ihrer Romanserie beschäftigen und alles notieren und ausfeilen.

Wenn dann nach 3-6 Monaten der ‚Startschuss‘ fällt und Sie mit dem eigentlichen Schreiben beginnen, sind Sie so tief in der Handlung, dass Sie die täglichen 500 Wörter locker innerhalb derselben Stunde schaffen, die Sie bisher für die Planung reserviert hatten.

Selbst falls Sie anfangs noch fast die ganze Stunde brauchen, um 500 Wörter zu schaffen, werden Sie spätestens nach ein paar Wochen merken, dass Sie immer schneller werden, während Ihre Routine wächst und das tägliche Schreiben für Sie zu einer ebenso festen Gewohnheit wie das Zähneputzen wird.

Bis Sie ein halbes bis dreiviertel Jahr später den ersten Band Ihrer Romanreihe als Rohfassung fertiggestellt haben (was 360 bis 540 Buchseiten entspricht), brauchen Sie vermutlich kaum noch mehr als 30 Minuten, um Ihre täglichen 500 Wörter zu Papier zu bringen. Ansonsten ungenutzte Wartezeiten während des Tages (ob im Stau auf der Autobahn oder im Wartezimmer des Zahnarztes) nutzen Sie, um die nächsten Szenen Ihres Romans im Geiste immer wieder durchzuspielen, bis Sie diese so plastisch vor Ihrem geistigen Auge sehen, dass Sie diese bei Ihrer nächsten Schreibsession quasi nur noch „aufs Papier träumen“ müssen.

Das muss und soll keine lupenreine, veröffentlichungsreife Prosa sein, sondern nur eine Rohfassung. Denken Sie an Hemingways drastisches Zitat: „Die erste Fassung ist immer Scheiße“. Auch Nora Roberts bezeichnete das Schreiben der Rohfassung einmal ganz pragmatisch als „die Worte aufs Papier kotzen“. Erst bei der Revision verwandeln Sie später Ihre teils hölzerne, lückenhafte und holprige Rohfassung in ein spannendes, gut und flüssig lesbares Manuskript.

Wenn Sie also in dieser täglichen Stunde mehr als 500 Wörter schaffen – umso besser! Bremsen Sie sich nicht, aber setzen Sie sich keinesfalls unter Druck. Sobald Sie die 500 Wörter für den Tag voll haben, haben Sie bereits gewonnen. Alles, was darüber hinaus geht, ist sozusagen die Kür … und sorgt zugleich dafür, dass Sie sich einen Puffer für jene Tage aufbauen, an denen Sie aufgrund von Krankheit oder anderen ungeplanten Zwischenfällen mal nicht wie geplant zum Schreiben kommen. ;-)

Sobald der erste Band fertiggestellt ist, lassen Sie ihn 1-2 Monate ruhen und schreiben in dieser Zeit während Ihrer täglichen „Schreibstunde“ ungebremst am nächsten Band weiter. Nachdem Sie dann etwas Abstand zu Ihrem ersten Buch gewonnen haben (also nach den bereits erwähnten 1-2 Monaten), beginnen Sie parallel zum Schreiben mit der Überarbeitung des bereits fertigen Bandes.

Dazu schrauben Sie die Zeit, die Sie fürs eigentiche Schreiben einplanen, etwas zurück: Wenn Sie merken, dass Sie nach einer knappen halben Stunde bereits Ihre täglichen 500 Wörter voll haben, schreiben Sie maximal noch 100 Wörter weiter, um sich einen kleinen Puffer für die bereits erwähnten unvorhergesehenen Zwischenfälle aufzubauen.

Danach speichern Sie Ihr Manuskript und verwenden den Rest der Stunde für die Überarbeitung Ihres ersten, bereits fertigen Bandes. Wenn Sie zwischendurch oder zu anderen Zeiten (z.B. am Wochenende) noch das eine oder andere Stündchen für die Überarbeitung Ihres Manuskripts einplanen können – umso besser.

Sie sollten sich die Arbeit so einteilen, dass Sie mit der Überarbeitung spätestens dann fertig sind, wenn Sie den nächsten Band fertig geschrieben haben, dieser ebenfalls 1-2 Monate „geruht“ hat und Sie und hier an die Revision gehen können.

Knappe sechs Jahre, nachdem Sie mit dem Schreiben des ersten Bandes begonnen haben, dürften Sie (einen ähnlichen Umfang wie die Harry-Potter-Romane vorausgesetzt) das große Finale Ihres letzten Bandes erreichen und mit großer Befriedigung das Wort ENDE unter die letzte Seite des finalen Bande schreiben.

Ab diesem Zeitpunkt steht Ihnen Ihre tägliche Schreibstunde ausschließlich für die Überarbeitung des letzten Bandes zur Verfügung, die Sie damit dann innerhalb weniger Monate abschließen dürften.

Rechnen wir die Zeiten einmal zusammen: 3-6 Monate für die Planung Ihrer Romanserie, 6 Jahre zum Schreiben aller Bände, danach nochmal 3-6 Monate für die Überarbeitung des letzten Bandes – macht summa summarum maximal 7 Jahre.

Wenn Sie also jetzt mit der Planung Ihrer Romanserie beginnen, könnten Sie spätestens 2020 auf ein fertiges, bereits komplett überarbeitetes Epos von mehr als einer Million Worte zurückblicken – und das alles, ohne dafür Ihr Leben komplett umkrempeln oder gar Ihren Job an den Nagel hängen zu müssen.

Falls Sie dennoch bezweifeln, dass all das in nur einer Stunde pro Tag möglich ist, denken Sie an das alte Zitat von Henry Ford: „Ob Sie denken, dass Sie es können, oder ob Sie denken, dass Sie es nicht können – in beiden Fällen haben Sie recht.“

Und falls Sie etwas Hilfe dabei gebrauchen können, die für Ihr Romanprojekt benötigte Zeit zum Schreiben freizuschaufeln, kann ich Ihnen natürlich mein Buch „Zeit zum Schreiben“ (http://warpco.de/ZeitZumSchreiben) wärmstens empfehlen. ;-)


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Notizzettel für konzentriertes Arbeiten

Ideen kommen einem meistens dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen könnte. Besonders dann, wenn man sich gerade auf etwas anderes konzentrieren möchte – wie die Arbeit an einem Buch oder Artikel. Das Problem sind dabei weniger die Ideen, die mit dem aktuellen Schreibprojekt zu tun haben – diese kann man schließlich direkt einfließen lassen. Doch meistens kommen einem stattdessen Ideen, die entweder mit einem ganz anderen Projekt zu tun haben oder bisher noch gar keinen konkreten Bezug zu einem laufenden Schreibprojekt haben.

Ganz zu schweigen von den sonstigen Ideen, die gar nichts mit dem Schreiben zu tun haben: “Vielleicht sollte ich mir noch einen Kaffee holen. Ich müsste mal wieder neue Batterien für das Diktiergerät kaufen. An welchem Tag kommt diese Reportage im Fernsehen, für die ich gestern Abend die Vorschau gesehen habe? Und das Geburtstagsgeschenk für Tante Karin ist auch noch nicht gekauft.”

Wenn man auch nur der Hälfte dieser Ablenkungen nachgibt, kommt man mit dem Schreiben letzten Endes nicht wirklich voran – und wenn man sich einfach nur zwingt, weiter zu schreiben und die Ablenkungen zu ignorieren, schwirren sie einem ständig weiter im Kopf herum. Darum habe ich auf meinem Schreibtisch immer einen kleinen Stapel Notizzettel im A6-Format liegen. Meist handelt es sich um alte Ausdrucke (Rohfassungen von Manuskripten, Ausdrucke von Internetrecherchen…), die ich mit einer Schneidemaschine 2 x halbiere.

Wenn mir dann beim Schreiben irgendeine Idee kommt, die nichts mit dem zu tun hat, woran ich in dem Moment arbeite, schnappe ich mir einen Zettel, schreibe es auf, lege den Zettel vorerst zur Seite und arbeite weiter. Wie David Allen es bei “Getting Things Done” so schön auf den Punkt brachte: Wenn man es aufgeschrieben hat, muss man es nicht mehr im Gedächtnis behalten und kann es geistig loslassen.

Allerdings gilt hierbei auch nicht Allens “Zwei-Minuten-Regel”: Selbst wenn es nur eine Minute dauern würde, der Ablenkung nachzugeben (schnell mal einen Kaffee holen, nach neuen Mails sehen oder die Information X auf Google nachschauen), schreibe ich es stattdessen konsequent auf und verschiebe es auf später. Da ich in Zeitblöcken von 30 Minuten arbeite, nach denen ich jeweils eine kurze Pause einlege, ist das recht unproblematisch. Es gibt fast nichts, was nicht maximal eine halbe Stunde warten könnte.

In der Pause zwischen zwei Arbeitsblöcken kann man dann die Zettel durchsehen. Kleinigkeiten kann man dann direkt erledigen, größere Aufgaben in die ToDo-Liste für später eintragen – und Zettel mit Ideen zu irgendwelchen Buch- oder Schreibprojekten kommen direkt in die Hängemappe für das jeweilige Projekt. Da diese Mappen nach oben offen sind, kann man die Zettel einfach und schnell einsortieren.

Anfangs erscheint es einem noch ungewohnt, selbst Kleinigkeiten aufzuschieben, doch wenn man erst einmal ein paar Wochen so arbeitet, merkt man, wie viel besser und konzentrierter man mit dem Schreiben voran kommt, wenn man sich in diesen Zeiten ausschließlich aufs Schreiben konzentrieren kann. Lassen Sie es ruhig mal auf einen Versuch ankommen.


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Haben Sie alle Zeit der Welt zum Schreiben?

Wenn Ihr Buchprojekt, mit dem Sie sich schon seit Monaten oder gar seit Jahren (zumindest gedanklich) beschäftigen, partout nicht fertig werden will – woran liegt es?

Viele Autoren führen als Hauptargument, warum sie ihr Buch nicht fertig bekommen, einen Mangel an Zeit an. Dass es mit der Zeit zu tun hat, würde ich in den meisten Fällen bestätigen. Nur nicht mit zu wenig Zeit, sondern mit zu viel Zeit. Klingt paradox? Nur auf den ersten Blick…

Wenn Sie keinen festen Endtermin haben, bis zu dem Sie Ihr Buch fertig geschrieben haben wollen, schlägt Parkinsons Gesetz mit aller Härte zu: „Jede Arbeit dehnt sich auf den Zeitraum aus, der zu ihrer Erledigung zur Verfügung steht.“

Sie kennen das mit Sicherheit selbst: Wenn eine Aufgabe (ob es nun die erst Ende Mai fällige Steuererklärung, eine fürs Studium einzureichende Abhandlung oder das Aufräumen der Wohnung vor dem Besuch der Schwiegereltern ist) noch in relativ weiter Zukunft liegt, neigt man oft dazu, der Aufschieberitis nachzugeben oder höchstens halbherzig und ganz gemächlich daran zu arbeiten.

Doch wenn der Abgabetermin (bzw. der Besuch der Schwiegereltern) plötzlich in erschreckende Nähe rückt, entwickeln wir im nun dringend notwendigen Endspurt mehr Schwung und Energie als in den gesamten letzten Wochen. Und letzten Endes schaffen wir es dann immer noch in letzter Minute rechtzeitig über die Ziellinie, auch wenn die Ergebnisse dann durch den Zeitdruck vielleicht nicht immer hundertprozentig sein mögen.

Diese Gesetzmäßigkeit lässt sich auch aufs Schreiben übertragen – und mit ein wenig Planung können wir sie sogar zu unserem Vorteil nutzen. Chris Baty, der Gründer und Erfinder des NaNoWriMo, hat es wunderbar auf den Punkt gebracht: „Das größte Hindernis, das uns von unseren künstlerischen Ambitionen abhält ist nicht ein Mangel an Talent. Es ist das Fehlen eines festen Endtermins.“

Auch wenn Sie keinen Vertrag mit einem Verlag geschlossen haben, der Sie dazu verpflichtet, Ihr Buchmanuskript bis zu einem bestimmten Stichtag einzureichen, können (und sollten!) Sie sich dennoch selbst Termine setzen – und dann alles daran setzen, diese Termine auch wirklich einzuhalten.

Solche Termine sind immer eine gewisse Gratwanderung. Genehmigen Sie sich zu viel Zeit, greift Parkinsons Gesetz. Setzen Sie Ihr Zeitlimit hingegen zu eng, besteht das Risiko, dass Sie das Schreiben nicht mehr als angenehme Tätigkeit empfinden, sondern nur noch als zusätzlichen Stress. Und das ist ein sicherer Weg in eine Schreibblockade – zumindest falls Sie nicht zu den Menschen gehören, die am liebsten (und am besten) unter brutalem Termindruck arbeiten.

Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich nicht nur einen einzigen Endtermin für die Fertigstellung Ihres gesamten (womöglich bis dahin schon fertig überarbeiteten) Buchs setzen. Brechen Sie stattdessen Ihr Buchprojekt in einzelne Phasen herunter und setzen Sie sich für jede Phase einen separaten Termin.

Bis wann wollen Sie beispielsweise die Planung Ihres Buchs abgeschlossen haben? Bis wann soll Kapitel 1 fertig geschrieben sein? Bis wann Kapitel 2 etc.? Bis wann wollen Sie Ihre eigene Revision abgeschlossen haben? Bis wann wollen Sie sich Testleser für Ihr Buch gesucht haben?

Achtung: Setzen Sie nur für die jeweils nächste Phase ein festes Datum als Endtermin ein. Alle anderen Termine definieren Sie lediglich in Form von Tagen oder Wochen, die Ihnen hierfür zur Verfügung stehen (also beispielsweise „5 Tage für das Schreiben von Kapitel 3“). Dies erleichtert es Ihnen, Ihre Terminplanung jederzeit flexibel an die unvermeidlichen Abweichungen (ob diese nun positiver oder negativer Natur sind) anzupassen.

Wenn Sie beispielsweise bis zum 20.12 mit der Planung Ihres Buchs fertig sein wollten und feststellen, dass Sie eine Woche länger brauchen, da das Thema komplexer als ursprünglich gedacht ist – kein Problem! Setzen Sie einen neuen Endtermin eine Woche später und arbeiten Sie weiter.

Wichtig ist allerdings, dass Sie den Ursachen für die Abweichungen auf den Grund gehen. Sind Sie krankheitsbedingt oder durch eine ungeplante Dienstreise ein paar Tage nicht im geplanten Umfang zum Schreiben gekommen? Oder sind fünf Tage für ein Buchkapitel bei Ihrem engen Zeitplan einfach zu wenig?

Wenn es nur eine einmalige Abweichung ist, verschiebt sich der Endtermin für Ihr gesamtes Buchprojekt lediglich um so viele Tage nach hinten, wie Sie Ihren aktuellen Meilenstein nach hinten umterminieren mussten. Und theoretisch haben Sie in den weiteren Phasen Ihres Buchprojekts sogar noch die Möglichkeit, diesen Rückstand wieder aufzuholen, indem Sie die eine oder andere Phase ein paar Tage schneller als ursprünglich geplant abschließen.

Stellen Sie umgekehrt fest, dass Sie doch statt fünf eher acht Tage für das Schreiben eines Kapitels einplanen müssen, tun Sie das. Wenn Sie noch zehn Kapitel vor sich haben und jetzt jeweils drei Tage mehr einplanen müssen, macht das letzten Endes gerade mal einen Monat aus. Und was ist das schon bezogen auf die Dauer eines kompletten Buchprojekts?

Auch wenn Sie noch nie mit festen Terminen für Ihre kreativen Projekte gearbeitet haben, sollten Sie es unbedingt einmal auf einen Versuch ankommen lassen. Sie werden sehen, dass es einen gewaltigen Unterschied ausmacht und dass die Fertigstellung Ihres Buchprojekts plötzlich in greifbare Nähe rückt.


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