Prime Reading: Was Amazons neue Lese-Flatrate für Autoren bedeutet

Seit den Anfangstagen der eReader hat Amazon immer wieder den eReading- und Selfpublishing-Markt vorangetrieben und mit Neuerungen durcheinander gewirbelt. Vor einigen Jahren öffnete Amazon mit seinem Selfpublishing-Portal KDP (Kindle Direct Publishing) für jeden Autor die Möglichkeit, seine Bücher kostenlos und mit verlockend hohen Tantiemen im eBook-Format über Amazon zu veröffentlichen.

2014 folgte die gerade unter Autoren nicht unumstrittene Lese-Flatrate „Kindle Unlimited“, bei der Ausleihen zunächst mit einer Pauschale pro ausgeliehenem Exemplar vergütet wurde, was später auf eine Vergütung nach gelesenen Seiten umgestellt wurde. Wer sein Buch über „KDP Select“ exklusiv über Amazon veröffentlicht hatte, um beispielsweise die Möglichkeit zu haben, sein Buch an bis zu fünf Tagen pro Quartal kostenlos anzubieten, musste dieses Buch ab jetzt zugleich auch automatisch für die hauseigene Kindle-Unlimited-Leseflatrate freigeben – auch wenn die Vergütung pro gelesener Seite immer niedriger wurde und mittlerweile unter 0,3 Cent gefallen ist.

Doch ab dieser Woche wirbelt Amazon den eBook-Markt wieder mal mit einer neuen Lese-Flatrate durcheinander: Prime Reading

„Prime Reading“ für Leser

Die neue Lese-Flatrate „Prime Reading“ hat nichts mit Amazons ‚großer‘ Lese-Flatrate „Kindle Unlimited“ zu tun, für die Kunden monatlich 9,99 € bezahlen müssen. Auch wenn beide Flatrates auf den ersten Blick gewisse Gemeinsamkeiten haben, wie das der Kunde parallel bis zu zehn Bücher ausleihen und lesen kann, handelt es sich um zwei voneinander unabhängige Angebote, die zukünftig parallel zueinander existieren werden.

Im Gegensatz zu „Kindle Unlimited“, für das der Kunde aufs Jahr gerechnet knappe 120 Euro zahlt, steht die neue Lese-Flatrate „Prime Reading“ allen Amazon-Kunden zur Verfügung, die über eine Prime-Mitgliedschaft verfügen – ähnlich wie die „Kindle Leihbücherei“, über die Prime-Kunden auch bisher schon jeden Monat ein Buch kostenlos zum Lesen ausleihen konnten.

Und während man für das Ausleihen von Büchern über „Kindle Unlimited“ oder die „Kindle Leihbücherei“ tatsächlich einen Kindle-eReader oder ein Fire-Tablet benötigt, kann man das Angebot von „Prime Reading“ auch per Tablet oder Smartphone nutzen.

Amazon Prime ist von einer Versandkosten-Flatrate im Laufe der Zeit zu einer Art „All-Inclusive-Paket“ von Amazon geworden: Mittlerweile kann man (neben dem kostenlosen Versand von direkt über Amazon gelieferten Artikeln) auch per „Amazon Music“ kostenlos Musik streamen, per „Amazon Instant Video“ zahllose Filme und Serien kostenlos online anschauen, seine Fotos in der Cloud speichern und monatlich ein Buch über die „Kindle Leihbücherei“ ausleihen.

Und jetzt kommt eben noch „Prime Reading“ dazu – sozusagen der kleine Bruder von „Kindle Unlimited“. Denn während man als Leser bei „Kindle Unlimited“ Zugriff auf über eine Million Bücher hat (u.a. alle Bücher von Selfpublishern, die ihre Bücher auch für „KDP Select“ angemeldet haben) besteht das Sortiment bei „Prime Reading“ lediglich aus ca. 500 Büchern und Zeitschriften, die dafür allerdings periodisch (vermutlich ungefähr alle drei Monate) wechseln werden.

Für mich sieht das neue „Prime Reading“-Angebot ein wenig danach aus, als ob man mit dem recht überschaubaren Prime-Reading-Sortiment die Prime-Kunden für das Prinzip einer Lese-Flatrate begeistern will, damit diese dann früher oder später auf das teurere „Kindle Unlimited“ umsteigen. Also ähnlich wie beim ebenfalls in Amazon Prime enthaltenen „Amazon Music“, das mit „Amazon Music Unlimited“ mittlerweile auch einen kostenpflichtigen großen Bruder erhalten hat.

Während „Prime Reading“ für extreme Vielleser, die bereits über ein Kindle-Unlimited-Abo verfügen, relativ uninteressant sein dürfte, wird die neue Lese-Flatrate zweifellos jede Menge Fans unter den rund 17 Millionen Prime-Kunden in Deutschland finden.

Wer nur alle paar Wochen mal ein Buch liest und bereits eine Prime-Mitgliedschaft hat, dürfte zukünftig vermutlich weniger Bücher als bisher kaufen und sich stattdessen aus dem von Amazon recht abwechslungsreich zusammengestellten Prime-Reading-Sortiment bedienen.

„Prime Reading“ und die Bestsellerlisten

Schon jetzt zeigt sich in Amazons Bestseller-Listen, wie sehr die neue Leser-Flatrate diese beeinflusst. Denn wenn man hier mal etwas genauer vergleicht, fällt einem auf, dass sich in den Top-100 fast nur noch Titel tummeln, die auch in „Prime Reading“ enthalten sind, da die Ausleihen über „Prime Reading“ genau wie normale Verkäufe gewertet werden.

Bei 17 Millionen Prime-Kunden, die diese Bücher theoretisch ausleihen können, kann man sich vorstellen, dass diese neu gewonnene Sichtbarkeit den in „Prime Reading“ enthaltenen Büchern einen gewaltigen Popularitätsschub bringt.

Doch auch wenn die Auswirkungen der neuen Lese-Flatrate auf die Bestseller-Listen zweifellos auch mittel- und langfristig groß sein werden, muss man doch erst mal die ersten 2-3 Monate abwarten, um realistisch beurteilen zu können, ob ein Platz im Prime-Reading-Sortiment tatsächlich zum einzigen Weg für eine Top-100-Platzierung wird.

„Prime Reading“ ist in Deutschland erst wenige Tage alt und hat noch den Reiz des Neuen – auf gut Deutsch: Millionen Menschen leihen jede Menge eBooks aus, um das neue Inklusiv-Angebot zu testen.

Nach den ersten paar Wochen dürften die Auswirkungen auf die Top-100 sich schon etwas reduzieren, da die meisten Leser die für sie interessanten Bücher bereits ausgeliehen (wenn auch vielleicht noch nicht gelesen) haben.

Der nächste Schub ist dann wohl erst wieder zu erwarten, wenn Amazon in runden drei Monaten das Prime-Reading-Sortiment austauscht und den interessierten Lesern einen Schwung neuen Lesefutters zur Verfügung stellt.

„Prime Reading“ für Autoren

Während jeder Autor durch die exklusive Anmeldung seines Buchs für „KDP Select“ sein Buch auch für die Lese-Flatrate „Kindle Unlimited“ freigeben kann, tauchen in „Prime Reading“ nur von Amazon ausgewählte Bücher aus, deren Autoren (bzw. Verlage) sich bereiterklärt haben, Amazon die Rechte für die zeitlich befristete Listung iim Prime-Reading-Sortiment gegen eine einmalige Pauschalzahlung einzuräumen.

Die Höhe dieser Zahlung liegt üblicherweise im Bereich zwischen 200 € und 1.000 € und hängt vom bisherigen finanziellen Erfolg des jeweiligen Buchs ab.

Auch wenn die meisten Selfpublisher wohl niemals ein Angebot von Amazon erhalten werden, eines ihrer Bücher für „Prime Reading“ freizugeben, hat die Einführung der neuen Lese-Flatrate dennoch signifikante Auswirkungen auf die zukünftige Veröffentlichungs-Strategie.

Obwohl natürlich auch weiterhin die über „Kindle Unlimited“ gelesenen Seiten in die Berechnung der Amazon-Bestseller-Listen einfließen, wird deren Einfluss durch das neue „Prime Reading“ deutlich zurückgehen. Nach den ersten paar Monaten der neuen Lese-Flatrate dürften daher viele Selfpublisher ihre Entscheidung, ihr Buch für „KDP Select“ und damit auch für „Kindle Unlimited“ freizugeben, noch einmal kritisch überdenken. Denn während bisher die Kindle-Unlimited-Vielleser ein Buch schnell in die gut sichtbaren Top-100 hieven (und damit auch die Verkäufe der anderen Bücher des Autors ankurbeln) konnten, geht der Einfluss dieser Vielleser zukünftig durch die Millionen Prime-Reading-Kunden deutlich zurück.

Doch auch wer als erfolgreicher Selfpublisher ein Angebot erhält, eines seiner bereits kommerziell erfolgreichen Bücher gegen eine Pauschalzahlung zeitlich befristet für „Prime Reading“ freizugeben, sollte genau überlegen, ob sich dieses Angebot für ihn wirklich rechnet.

Ganz klar: eine Listung in „Prime Reading“ bedeutet für ein Buch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für einen gut sichtbaren Platz in den Top-100. Wer als Selfpublisher bereits eine ganze Reihe Bücher veröffentlicht hat, kann also damit rechnen, dass viele begeisterte Prime-Reading-Leser anschließend auch weitere seiner Bücher kaufen werden. Wer hingegen nur dieses eine Buch veröffentlicht hat, kann den Popularitäts-Schub durch eine gute Platzierung in den Top-100 kaum in Geld umwandeln.

Solange das Buch im Prime-Reading-Sortiment enthalten ist, wird es kaum jemand kaufen (da schließlich mehr als jeder dritte Amazon-Kunde auch Prime-Kunde ist). Und sobald das Buch im Rahmen des nächsten Sortimentswechsels aus „Prime Reading“ verschwindet, ist es kommerziell gesehen ausgebrannt. Wer es lesen wollte, wird es bis dahin kostenlos ausgeliehen und gelesen haben; die Verkäufe nach drei Monaten „Prime Reading“ dürften nur noch auf einem recht niedrigen Stand vor sich hin dümpeln.

Fazit: Wer als Selfpublisher von Amazon das Angebot erhält, eines seiner Bücher für das Prime-Reading-Sortiment freizugeben, sollte es sich genau überlegen. Selbst wenn das Buch in dieser Zeit durch den damit verbundenen Popularitätsschub zehntausende von Malen ausgeliehen und gelesen wird, bekommt man als Autor dafür neben der im Vorfeld vereinbarten recht niedrigen Pauschale von maximal 1000 Euro keinen Cent. So etwas rechnet sich überwiegend dann, wenn das Buch bereits den Zenit seines kommerziellen Erfolgs überschritten hat und nun noch dabei helfen kann, die Bekanntheit des Autors zu erhöhen und mit etwas Glück neue Leser für seine anderen Bücher zu begeistern.

Für alle anderen Autoren, die bisher „KDP Select“ nutzen und ihre Bücher damit für die Kindle-Unlimited-Leihbibliothek freigeben, wird sich irgendwann die Frage stellen, ob dieser Exklusiv-Deal mit Amazon sich weiterhin rechnet oder ob es vielleicht doch lohnender ist, die eigenen Bücher parallel auch über andere Buchhändler und für andere eReader wie den Tolino anzubieten, statt sich auf Gedeih und Verderb exklusiv an Amazon zu binden. Eine breitere Plattform ist meiner Meinung nach immer besser, als alle Eier in einen Korb zu legen. Aber das ist eine Entscheidung, die letztendlich jeder Autor für sich selbst treffen muss.


Printbücher mit ISBN über epubli dauerhaft gratis veröffenlichen

Bereits Anfang des Jahres hatte der zur Holtzbrinck Publishing Group gehörende Selfpublishing-Anbieter epubli eine bis Mitte Juni befristete Aktion, bei der man nicht nur eBooks, sondern auch Printbücher völlig kostenfrei veröffentlichen konnte. Ich hatte damals ausführlich über diese Aktion inklusive ihrer Vor- und Nachteile für Autoren berichtet (http://blog.richardnorden.de/epubli-gratis-veroeffentlichung/).

Jetzt hat epubli die Veröffentlichung von Büchern (egal ob als eBook und/oder als Printausgabe) dauerhaft kostenlos gemacht. Im Prinzip ein löblicher Ansatz, doch leider bleiben die beiden Nachteile von epubli gegenüber BoD, auf die ich in meinem obengenannten Artikel hingewiesen hatte, weiterhin bestehen: geringere Tantiemen außerhalb des epubli-Shops und kein portofreier Versand der Bücher über Amazon.

Sollte epubli es zukünftig schaffen, sein Tantiemenmodell für Buchverkäufe außerhalb des eigenen Shops ähnlich gut wie BoD zu gestalten und einen kostenlosen Versand ihrer Bücher über Amazon zu erreichen, statt diese wie bisher nur über den Marketplace mit 3,00 Euro Versandkosten je Buch verfügbar zu machen, dürfte das Angebot mit der kostenfreien Veröffentlichung gerade für Printbücher sehr interessant werden – spart man dann doch gegenüber dem günstigsten Angebot des direkten Konkurrenten BoD 19 Euro bei jeder Veröffentlichung oder Überarbeitung eines Printbuchs.

Doch bis es so weit ist, muss ich leider mein Fazit aus meinem letzten Bericht aufrecht erhalten: Kostenlos ist nicht immer günstiger, wenn man die Ausgaben und Einnahmen mittel- oder langfristig gegenüberstellt. Hier noch einmal der Link zum ausführlichen Vergleich.


Leseflatrates – schöne neue eBook-Welt?

„Ich habe die Zukunft gesehen, und sie wird nicht funktionieren.“ Dieser Satz des amerikanischen Kolumnisten Paul Krugman (der sich im ursprünglichen Kontext auf seine Bilanz einer China-Reise bezog) würde perfekt zu einem Artikel über die Zukunft des Selfpublishings passen – jedenfalls für Autoren, die das Schreiben nicht nur als schönes Hobby, sondern auch als veritablen Nebenverdienst oder gar als ihr Haupteinkommen sehen. Denn der große Ausverkauf hat bereits begonnen.

Ich kann an dieser Stelle förmlich die skeptisch hochgezogenen Augenbrauen vieler Leser vor mir sehen. Haben wir denn nicht die schöne neue Welt des Selfpublishings, in der es keine mächtigen Schwellenwächter in Form von Lektoren, Literaturagenten und Verlagen mehr gibt, sondern in der jeder Schriftsteller seine Bücher einfach und unkompliziert selbst veröffentlichen kann?

Beides ist korrekt – und es passt leider nur zu gut zusammen. Wir befinden uns, was die Welt der Autoren angeht, gerade mitten in der zweiten digitalen Revolution – einer leisen, unauffälligen Revolution, die schleichend und auf leisen Sohlen die tönernen Füße der schönen neuen Selfpublishing-Welt unterspült und sie nach und nach zusammenbrechen lässt. Nicht mit einem lauten Knall wie ein Hochhaus, das in sich zusammen stürzt, sondern eher wie die kleinen Pfahlbauten einer Siedlung, die nach und nach verrotten, in sich zusammensinken und in den Fluten verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Wenn man früher ein Buch veröffentlichen wollte, gab es fast nur den Weg über die klassischen Verlage. Selfpublishing gab es zwar auch schon in früheren Jahrhunderten (mit renommierten Beispielen von Gotthold Ephraim Lessing bis zu Marcel Proust), doch war dies damals eine teure und finanziell riskante Unternehmung.

Erst Ende der 90er Jahre kamen Selfpublishing-Anbieter wie BoD, über die die Autoren ihre Werke mit geringem finanziellem Einsatz in gedruckte Bücher verwandeln konnten, die dann (oft mehr theoretisch als praktisch) über jede Buchhandlung bestellt werden konnten.

Doch den wahren Selfpublishing-Boom löste Amazon mit dem Kindle aus, der einen rasanten Vormasch der zuvor eher als Nischenprodukt belächelten eReader auslöste – nicht zuletzt auch durch Amazon KDP. KDP bot erstmals jedem Autor die Möglichkeit, sein Buch völlig kostenlos auf dem weltgrößten Marktplatz für elektronische Bücher anzubieten, und dafür auch noch Tantiemen in der sagenhaften Höhe von 70% des Nettoverkaufspreises zu erhalten. Konditionen, von denen Verlagsautoren nur träumen konnten.

Mit dem Kindle, der ersten digitalen Revolution für Autoren, begann ein wahrer Goldrausch. Und genau wie zu den Zeiten des Goldrauschs im Wilden Westen die Geschichten von Goldsuchern die Runde machten, die auf gewaltige Goldadern stießen und unermesslich reich wurden, boomte das Selfpublishing durch die Geschichten von Autoren wie John Locke oder Amanda Hocking, die durch den Verkauf von 99-Cent-Büchern Millionen eBooks verkauften und damit reich und berühmt wurden.

Immer mehr Autoren strömten mit ihren (leider teils schlecht geschriebenen und noch schlechter lektorierten) Büchern auf den Markt, um sich auch ihr Stück vom großen Kuchen zu sichern. Doch nicht nur das ‚Totholz‘, das durch negative Kundenrezensionen recht schnell ausgesiebt wurde, flutete den Markt, sondern auch immer mehr Werke ebenso produktiver wie kompetenter Autoren. Nicht nur neue Namen, die als Selfpublisher-Senkrechtstarter scheinbar aus dem Nichts auftauchten, sondern auch ehemalige Verlagsautoren, die nun als Hybrid-Autoren das Beste beider Welten für sich zu nutzen verstanden und sowohl neue Titel als auch Neuauflagen bereits vergriffener älterer Bücher per Selfpublishing veröffentlichten.

Die Flut der Bücher steigt seitdem schneller an, als irgendjemand diese Bücher lesen kann. Eine schöne neue Welt für Leser, die in ihrem Lieblingsgenre mehr Auswahl haben als je zuvor – doch für die Autoren der Scheitelpunkt der digitalen Revolution.

Mit Büchern ist es wie mit jedem Produkt: wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, fallen die Preise. Wenn es mehrere scheinbar gleichwertige Produkte gibt, wird der Käufer meist zum günstigsten Produkt greifen. Und die Mehrzahl der Autoren ließen sich auf diesen Preiskampf ein, bei dem am Ende keiner von ihnen gewinnen kann.

Um in der Flut an Büchern überhaupt noch gesehen zu werden, sind 99-Cent-Aktionen und Gratis-Aktionen heute an der Tagesordnung. Nicht mehr nur als kurze Sonderaktion für treue Leser, die womöglich auch den Newsletter des Autors abonniert haben, sondern über längere Zeiträume hinweg.

Dieses Verramschen von Büchern fördert meines Erachtens die Gratis-Mentalität vieler Leser, die finden, dass eBooks ohnehin kostenlos sein müssten, da sie ja nicht wie Printbücher teuer gedruckt werden müssen (siehe: Der Wert von eBooks).

Auch wenn es natürlich Selfpublisher gibt, die mittlerweile einen derart hohen Bekanntheitsgrad haben, dass ihre treuen Leser ihre Neuerscheinungen auch zum Normalpreis kaufen, geht die breite Masse der Selfpublisher in dieser 99-Cent-oder-Gratis-Welt sang- und klanglos unter.

Manchen von ihnen ist das egal, da sie das Schreiben lediglich als schönes Hobby betrachten und ihre Bücher auch gratis anbieten würden, nur damit sie jemand liest. Doch für Autoren, die ihre kreative Arbeit finanziell honoriert bekommen möchten, werden die Zeiten immer schlechter.

Dazu trägt auch die anfangs erwähnte zweite digitale Revolution bei: die Flatrates, die mittlerweile jeden Bereich der digitalen Welt überschwemmen.

Wir kaufen keine CDs mehr, auch keine einzelnen MP3-Tracks – stattessen haben wir Spotify, Amazon Prime Music, Ampya, Diggster, Napster und Co.

Wir kaufen keine Filme mehr und fahren auch nicht mehr in die Videothek, um uns physische DVDs auszuleihen – stattdessen haben wir Amazon Prime Instant Video, Netflix, Maxdome, Watchever und Co.

Wir kaufen keine Zeitung mehr, sondern lesen online die Nachrichten von Focus, NTV und wie sie alle heißen. Die Presse wird immer mehr durch das Modell der Huffington Post ersetzt, bei der Autoren gratis Artikel liefern, nur um diese veröffentlicht zu sehen.

Und was ist mit eBooks? Wir haben Amazons Kindle Unlimited, Skoobe, Scribd und Readfy. Dreimal darf man raten, was der Vormarsch der Leseflatrates mitelfristig für Auswirkungen auf den Verkauf von eBooks haben wird. Auf Dauer verdienen an Flatrate-Modellen in erster Linie die Anbieter dieser Flatrates, nicht die Künstler, deren Produkte dort nach dem „All-you-can-eat“-Modell verramscht werden.

Leider kann man das Prinzip von Musik- und Video-Flatrates nicht auf den eBook-Markt übertragen. Denn während Musiker einen guten Teil ihrer Einnahmen über Konzerte und Tourneen erzielen (oder ihre CDs erst dann für Musikflatrates freigeben, wenn diese bereits nicht mehr aktuell sind) und Spielfilme ihre Produktionskosten üblicherweise bereits im Kino wieder einspielen, ist das eBook bei den meisten Autoren das eigentliche Produkt. Wenn dieses nicht mehr für lukrative Einnahmen über die Buchverkäufe sorgt, sondern nur noch mit Ausleih-Tantiemen im Centbereich vergütet wird, ist es wirtschaftlich für Autoren endgültig nicht mehr interessant, qualitativ hochwertige Bücher zu produzieren und dabei aus eigener Tasche drei- bis vierstellige Beträge in Lektorat, Korrektorat und Coverdesign zu investieren.

Bei Amazon erkennt man den Wandel und den damit verbundenen Preisverfall bereits. Hier wird schon seit Mitte 2015 nicht mehr nach ausgeliehenen Büchern bezahlt, sondern nur noch nach gelesenen Seiten – Masse statt Klasse.

Allein in den ersten sechs Monaten seit der Umstellung auf die Bezahlung der Autoren nach gelesenen Seiten sind die Tantiemen pro gelesener Seite um fast 40% gefallen – von anfangs 0,53 Cent im Juli 2015 auf gerade mal noch 0,33 Cent im Januar 2016.

Die wahre Bedeutung dieser Zahlen wird einem erst klar, wenn man diese anhand konkreter Beispiele ausrechnet: Wer als Autor einen 300seitigen Roman zur Ausleihe über Kindle Unlimited zur Verfügung stellt, erhält für eine Ausleihe (unter der Voraussetzung, dass der Roman komplett bis zur letzten Seite gelesen wurde!) nur noch 99 Cent, während er für einen regulären Verkauf schon bei einem VK von 2,99 € immerhin Tantiemen in Höhe von 1,75 € erhalten würde.Im Juli vergangenen Jahres hätte derselbe Autor noch 1,59 € für die Ausleihe seines Buchs erhalten, doch seitdem befinden sich die Tantiemen für Ausleihen über Kindle Unlimited im freien Fall – und ein Ende ist nicht abzusehen.

Doch was kann man als Autor tun, um diesem Trend entgegen zu wirken? Nichts zu tun und dem großen Ausverkauf und dem Schwinden der eigenen Tantiemen wehmütig zuzuschauen ist definitiv der falsche Weg.

Wir Autoren haben es selbst in der Hand: Wir sind es, die entscheiden, ob wir unsere Bücher für die Ausleihe über Leseflatrates freigeben oder nicht. Für diejenigen, die direkt über Amazon KDP veröffentlichen, bedeutet das zwar, auch auf die Vorteile von KDP Select wie Gratisaktionen zu verzichten, doch die Wirksamkeit solcher Gratisaktionen wird meist überschätzt (siehe „Gratis-Aktionen bei Amazon: Sinnvolles Marketing-Instrument oder gefährliches Eigentor?„).

Bei BoD, dem Klassiker unter den Selfpublishing-Dienstleistern, kann man beispielsweise bei der Veröffentlichung eines eBooks frei entscheiden, ob man sein Buch zur Ausleihe freigeben möchte – eine vorbildliche Lösung. Ich persönlich würde niemals ein Buch über einen Anbieter veröffentlichen, der das Buch im Rahmen einer Veröffentlichung zwingend auch für diverse Lese-Flatrates freigibt. So etwas wäre für mich ein K.O.-Kriterium.

Nur wenn Autoren in Hinsicht auf Leseflatrates konsequent bleiben, können eBooks ihren Wert behalten. Je mehr Autoren ihre Bücher aus Kindle Unlimited und anderen Leseflatrates entfernen, desto uninteressanter und unattraktiver werden diese Leseflatrates für Leser.

Natürlich kommt man sich hier ein wenig vor wie die Bewohner des berühmten gallischen Dörfchens: Was kann man selbst als einzelner Autor schon bewirken, wenn um einen herum tausende anderer Autoren ihre Bücher weiterhin zur Ausleihe freigeben? Sollte man dann nicht doch besser mit dem Strom schwimmen und mit den paar Cent zufrieden sein, die man als Almosen für eine Ausleihe erhält?

Nein. Auch über Leseflatrates wird man nicht von alleine gefunden, sondern muss als Autor Werbung für die eigenen Bücher machen. Und wenn man schon einen Interessenten für das eigene Buch gefunden hat, soll dieser es bitte auch kaufen, statt es sich über eine Leseflatrate kostenlos auszuleihen.

Man verliert auf diesem Wege vielleicht ein paar Leser, die partout nur das lesen, was gratis angeboten wird oder in ihrer Flatrate enthalten ist. Doch diejenigen, die sich wirklich für ein Buch interessieren, werden es im Zweifelsfall auch kaufen, wenn sie es nicht gratis lesen können.

Das ist aus meiner Sicht der richtige Weg: Gute Bücher zu produzieren, die ihr Geld wert sind und den Leser ansprechen. Und diese Bücher dann nicht zu verramschen, sondern sie zu einem für beide Seiten – Autor und Leser – fairen Preis anzubieten.


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Schreiben als Weg zu passivem Einkommen?

Wenn man die Einnahmen, die man als Autor aus dem Schreiben von Büchern erhält, auf die investierten Arbeitsstunden umlegt, ist das Ergebnis in den meisten Fällen recht ernüchternd – besonders für Autoren, die erst wenige Bücher geschrieben haben und noch keine „alten“ Bücher in der Hinterhand haben, die in einem gewissen Rahmen weiterhin Einnahmen erzielen und so die Bilanz ein wenig zu ihren Gunsten verändern.

Mal im Ernst: Für einen durchschnittlichen Roman von 300-400 Seiten muss man im Schnitt von der ersten Idee bis zum fertigen, veröffentlichungsreifen Manuskript mindestens 400-600 Stunden Arbeit rechnen. Und das ist noch eine recht optimistische Schätzung – je nach Buch kann der Aufwand in Stunden durchaus auch mal im vierstelligen Bereich landen.

Doch selbst mit „nur“ 500 Stunden reden wir von einer üppigen Zeitinvestition. Selbst wenn man diese Stunden nur mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 € multipliziert, kommt man auf über 4.000 €, die ein solcher Roman einbringen müsste, um den Autor für seine Arbeit zu entlohnen. Vergleicht man das mit den realen Tantiemen, die im Laufe der ersten Monaten nach und nach eintrudeln, ist einem meist nicht gerade zum Jubeln zumute.

Doch in der Praxis tut man sich mit einer solchen Betrachtungsweise keinen Gefallen – schließlich will man sich ja nicht mit Gewalt demotivieren. Besser ist, das Schreiben von Büchern als „Zeitinvestition“ zu betrachen, ähnlich wie man Geld auf die hohe Kante legt, um dafür später von der Bank Zinsen zu erhalten. Wobei das mit den Zinsen für reales Geld in letzter Zeit ja alles andere als rosig aussieht: Nicht nur, dass man so gut wie keine Zinsen für sein Guthaben mehr bekommt, Firmen müssen teils sogar „Strafzinsen“ zahlen, wenn sie ihr Geld auf der Bank liegen lassen. Verkehrte Welt…

Im Gegensatz zu Geld kann man Zeit normalerweise nicht ansparen – jedenfalls nicht in der Form, dass man sein Guthaben irgendwann einmal abheben könnte und dann „mehr Zeit“ zur Verfügung hätte. Doch als Autor kann man seine Zeit zumindest investieren und dafür nach und nach Zinsen in Form von Geld erhalten.

„Passives Einkommen“ für Autoren – Traum oder Realität?

In den letzten Jahren ist das Schlagwort „passives Einkommen“ in aller Munde – oft auch im Zusammenhang mit dem Schreiben von Büchern. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Man schreibt ein Buch und veröffentlicht es, um anschließend lebenslänglich Tantiemen dafür zu kassieren, ohne dass man dafür noch einen Finger krumm machen muss – also „passives“ Einkommen im Gegensatz zum normalen Brotjob, in dem man nur bezahlt wird, solange man weiterhin tagtäglich für den Chef bzw. die Firma arbeitet.

Die schlechte Nachricht vorab: Tantiemen sind nicht wirklich passiv, da man als Autor permanent Werbung in der einen oder anderen Form machen muss, um Bücher zu verkaufen. Selbst die besten Bücher verkaufen sich nicht von alleine – vielleicht von wenigen Ausnahmen abgesehen, die mittlerweile so bekannt sind, dass sie auch ohne Werbung in aller Munde bleiben.

Und es gibt in Sachen „passives Einkommen für Autoren“ noch eine weitere schlechte Nachricht: Bücher zu verkaufen ist wie das Auspressen einer Zitrone. Egal, wie saftig diese anfangs sein mag – irgendwann ist sie ausgepresst und man braucht immer mehr Kraft, um zumindest noch ein paar Tropfen herauszukitzeln.

Beim Buch ist das der Fall, wenn der Markt gesättigt ist und ein immer größerer Anteil der Zielgruppe das Buch bereits gekauft hat. Natürlich kommen immer neue Leser nach, aber das geht zu langsam, um den Kohl wirklich fett zu machen.

Also muss man als Autor kontinuierlich neue Bücher schreiben und veröffentlichen, die noch frisch und saftig sind und mit wenig Druck (= Marketing) viel Saft abgeben.

Wenn die neuen Bücher auf dieselbe Zielgruppe wie die bisherigen Bücher des Autors ausgerichtet sind, lassen sie sich leichter verkaufen, da die Leser bereits den Autor, seinen Stil und die Qualität seiner Bücher kennen. Außerdem bietet jedes zusätzliche Buch weitere Chancen, neue Leser zu finden, die dann mit Glück auch noch zu den älteren Büchern des Autors greifen, die sie bisher noch nicht kannten.

Wie jedes Produkt haben auch Bücher einen Lebenszyklus: Ausgehend vom Nullpunkt (das Buch ist ganz frisch erschienen, niemand kennt es und niemand hat es bisher gekauft) erfolgt durch gezieltes Marketing anfangs ein starker Anstieg, den man als Autor durch weitere Marketingmaßnahmen möglichst lange am Abflachen zu hindern versucht. Doch egal, wie sehr man sich bemüht: irgendwann folgt das Absinken auf einen niedrigen Stand, auf dem man dann das Marketing auf ein Minimum reduzieren sollte, da es schlicht und einfach den Aufwand nicht mehr lohnt.

Das Marketing für die alten Bücher, die nur noch auf einem niedrigen Stand vor sich hin dümpeln, übernehmen idealerweise die bis dahin erschienenen neueren Bücher des Autors – beispielsweise durch eine Auflistung „Weitere Bücher des Autors“ am Ende jedes Buchs oder auch die AuthorCentral-Seite des Autors, auf der er all seine Bücher präsentieren kann.

Das Erscheinen eines neuen Buchs, das (noch) in seiner Umsatz-Blüte steht, kann alten Titeln vorübergehend nochmal neues Leben einhauchen, auch wenn es sie üblicherweise nicht mehr auf den alten Stand anheben kann. Die einzige Ausnahme wäre ein eher erfolgloses erstes Buch, das durch den Bestseller-Nachfolgeband erst richtig bekannt wird.

Da sich auch die alten Bücher gegenseitig fördern, wird der niedrige „Dümpelstand“ im Laufe der Jahre immer höher. Das kann man als Autor sogar noch forcieren, indem man ab und zu eine überarbeitete Neuauflage seiner alten Bücher veröffentlicht, in der man Querverweise (selbst wenn es nur durch eine aktualisierte und erweiterte Auflistung „Weitere Bücher des Autors“ ist) zu den neueren Titeln einarbeitet.

Je mehr parallel erhältliche (also noch bestellbare) Bücher man als Autor auf dem Markt hat, desto mehr wird das Marketing bei gleichbleibender Qualität und zufriedenen Lesern von den Büchern selbst übernommen und man kommt somit dem Ideal eines „passiven Einkommens“ etwas näher.

Dennoch darf man sich als Autor natürlich auch dann nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss weiterhin kontinuierlich immer wieder neue Titel schreiben und veröffentlichen. Denn wer nichts Neues mehr veröffentlicht, gerät bei den Lesern rasch in Vergessenheit – und das hat auch negative Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der bereits erschienenen Bücher.

Tantiemen als Zinsen für die investierte Zeit

Die motivierendste (und daher beste) Sichtweise ist, die Einnahmen aus dem Schreiben nicht als Verkaufserlös, sondern als Zinsen für die investierte Zeit zu betrachten. Denn bei dieser Betrachtung muss man sich nicht unbedingt als „Billiglöhner“ betrachten, sondern kann durchaus mit seinem normalen „Stundenlohn“ kalkulieren.

Ein kleines Rechenbeispiel: Anja Autor ist in ihrem Beruf als Exportkauffrau recht erfolgreich. Mit einer 40-Stunden-Woche verdient sie im Monat 4.000 €, also umgerechnet ca. 25 Euro pro Stunde. Für ihren neuen Roman hat sie von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung 400 Stunden gebraucht. Wenn man diese 400 Stunden mit ihrem normalen Stundenlohn aus ihrem „Brotjob“ bewertet, hat sie 400 x 25 €, also 10.000 € in die Entwicklung ihres Roman investiert.

Bei einem eBook-Verkaufspreis von 2,99 € und 70% Tantiemen müsste Anja ca. 6.000 Exemplare ihres Romans verkaufen, um ihre Investition wieder hereinzuholen. Das schaffen allerdings leider die wenigsten Romane, bevor der erste Erfolg abflacht und die Bücher nur noch auf einem eher niedrigen Verkaufsniveau vor sich hin dümpeln.

Betrachten wir die 10.000 € also lieber als eine Kapitalanlage, die man festverzinslich anlegt. Ein Zinssatz von 5% wäre für eine solche Kapitalanlage schon sehr gut – das entspräche Zinsen in Höhe von 500 Euro pro Jahr. Üblicherweise kann man mit 2-3% schon sehr zufrieden sein – in der aktuellen Niedrigzinsphase gehen die realen Zinsen sogar eher gegen Null.

Wenn Anja langfristig (also auch nach Jahren, wenn der erste Boom abgeflacht ist) noch 500 € pro Jahr mit ihrem Roman verdient (entspricht bei 2,99 € und 70% Tantiemen ca. 300 verkauften Exemplaren, also knapp einem Buch pro Tag), hat sie mit dem Schreiben ihres Romans ihr geistiges Kapital gut investiert.

Bei einer solchen Kalkulation sollte man natürlich die ersten Erfolge von der investierten Zeit abziehen. Wenn Anja beispielsweise im ersten Jahr 1000 Exemplare ihres Romans verkauft, wären das Tantiemen in Höhe von ca. 1750 € – bleiben also nur noch 8.250 €, die als „Investition“ über die nächsten Jahre weiter verzinst werden müssen. Entsprechend weniger Bücher müsste sie in den folgenden Jahren noch verkaufen, um die gewünschten 5% Zinsen auf ihr „geistiges Kapital“ zu erhalten.

Ich habe mal spaßeshalber eine kleine Tabelle aufgebaut, aus der man ablesen kann, welchem „Zinssatz für geistiges Kapital“ es entspricht, wenn Anja aufgrund ihrer Zeitinvestition von 400 Stunden in den folgenden Jahren jeweils X Bücher pro Jahr mit Tantiemen in Höhe von 1,75 € (also 70% von 2,99 € abzgl. MwSt) verkauft:

100 Bücher pro Jahr = 175,00 € (entspricht 1,8% Zinsen)
150 Bücher pro Jahr = 262,50 € (entspricht 2,6% Zinsen)
200 Bücher pro Jahr = 350,00 € (entspricht 3,5% Zinsen)
250 Bücher pro Jahr = 437,50 € (entspricht 4,4% Zinsen)
300 Bücher pro Jahr = 525,00 € (entspricht 5,3% Zinsen)
350 Bücher pro Jahr = 612,50 € (entspricht 6,1% Zinsen)
400 Bücher pro Jahr = 700,00 € (entspricht 7,0% Zinsen)
450 Bücher pro Jahr = 787,50 € (entspricht 7,9% Zinsen)
500 Bücher pro Jahr = 875,00 € (entspricht 8,8% Zinsen)

Fazit

Natürlich ist auch eine solche Betrachtung nichts anderes als ein Gedankenspiel, aber dennoch ein recht motivierendes.

Wenn wir 400 Stunden (oder wievielen Stunden Ihrer persönlichen Zeit 10.000 € entsprechen mögen) investieren, um in dieser Zeit ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, kommen uns Verkaufszahlen von 30 Büchern im Monat ziemlich gering vor. Bei dem Tempo dauert es ja fast ein ganzes Jahr, bis auch nur Einnahmen in Höhe von 500 € zusammen kommen. Das ist natürlich Welten von den gerne in der Öffentlichkeit präsentierten Verkaufszahlen einer Amanda Hocking, eines James Patterson oder einer J.K. Rowling entfernt und erscheint einem schon fast als „Peanuts“.

Doch wenn wir uns klar machen, dass wir mit diesen Verkaufszahlen Zinsen in Höhe von stolzen 5% auf unser „geistiges Kapital“ ausbezahlt bekommen, erscheint einem das schon gar nicht mehr so gering.

Ganz im Gegenteil: Es motiviert einen, ein weiteres Buch zu schreiben und zu veröffentlichen und damit weitere 10.000 € virtuelles geistiges Kapital auf die hohe Kante zu legen, damit die in Form von Tantiemen ausbezahlten Zinsen im nächsten Jahr mit etwas Glück schon doppelt so hoch sind.

Lassen Sie sich diese Sicht mal in aller Ruhe durch den Kopf gehen. Rechnen Sie mal in Ruhe aus, wie viel Tantiemen Sie zur Zeit pro Jahr aus den Verkäufen von Büchern erhalten, die Sie bereits vor mehr als einem Jahr veröffentlicht haben. Wenn Sie diesen Betrag mit 20 multiplizieren, erhalten Sie den aktuellen Kontostand Ihres „geistigen Kapitals“, auf das Sie zur Zeit 5% Zinsen in Form von Tantiemen erhalten.

Notieren Sie sich ab jetzt, wie viele Stunden Sie in Ihre neuen Buchprojekte investieren. Sobald das Buch fertig geschrieben und veröffentlicht ist, dürfen Sie die für das Schreiben dieses Buchs aufgewendeten Stunden mit Ihrem kalkulatorischen Stundenlohn multiplizieren und als Einzahlung zu Ihrem „geistigen Kapital“ dazu addieren.

Vielleicht werden auch Sie feststellen, dass dieses Gedankenspiel Sie motiviert, noch fokussierter als bisher an Ihren Buchprojekten zu arbeiten und diese konseqent bis zur Veröffentlichung durchzuziehen, statt sie auf halbem Wege zur Veröffenltichung in der Schublade oder in einem Ordner auf Ihrer Festplatte verstauben zu lassen – denn nur veröffentlichte Bücher, die auch Tantiemen einbringen können, zählen zu Ihrem „geistigen Kapital“. ;-)


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Kindle Unlimited: Erste konkrete Zahlen für die Bezahlung nach Seiten

Wie bereits Anfang Juli berichtet hat Amazon zum 01.07.2015 die Regeln für die Ausschüttung des monatlichen Fonds an die Autoren gravierend geändert: Während zuvor der Autor für jedes ausgeliehene Buch, das zu mindestens 10% gelesen wurde, unabhängig von der Länge des Buchs einen bestimmten Betrag erhielt (in den meisten Monaten ca. 1,20 Euro), wird der Fonds seit Juli nach tatsächlich gelesenen Seiten aufgeteilt.

Interessant ist, dass jetzt erste konkrete Zahlen vorliegen. Die Amazon-Hilfe-Seite mit den von mir als unrealistisch genannten hypothetischen Werten von 10 Cent je gelesener Seite ist übrigens seit Mitte August verschwunden. Seitdem werden auf den Amazon-Seiten keine Beträge mehr genannt – auch nicht als hypothetisches Rechenbeispiel. Eine gute Entscheidung, da sonst jemand diese Zahlen für bare Münze bzw. als Entscheidungsgrundlage zugunsten KDP Select nehmen könnte.

Anfang Juli schrieb ich, dass ich realistisch gesehen von weniger als einem Cent pro gelesener Seite ausgehe. Tatsächlich betrug die Ausschüttung für Juli ca. 0,0053 € (also einen guten halben Cent) je gelesener Seite.

Im Klartext bedeutet das, dass von einem Buch mindestens 232 Seiten gelesen werden müssen, damit der Autor dasselbe Geld für die Ausleihe wie noch im Juni 2015 (also 1,23 €) erhält. Jedes Buch mit weniger als 232 Seiten kommt also automatisch schlechter weg als bisher – ebenso wie Bücher, die vor der Seite 232 abgebrochen / nicht mehr weiter gelesen werden. Und das, obwohl Amazon den weltweiten Fonds von 10,3 Millionen im Juli auf satte 11,5 Millionen aufgestockt hat.

Sachbuchautoren (deren Bücher ohnehin üblicherweise deutlich kürzer als Romane sind), dürfen sich auf starke Einbußen gefasst machen – insbesondere, da Sachbücher meist nicht komplett von vorne bis hinten gelesen werden, sondern Leser sich oft nur die Kapitel herausgreifen, die sie ganz konkret interessieren. Wenn hier beispielsweise von 150 Seiten durchschnittlich nur knapp 50 Seiten gelesen werden, erhält der Autor gerade mal 25 Cent für eine durchschnittliche Ausleihe.

Noch härter trifft die Änderung Kurzgeschichtenautoren, die ihre Werke weiterhin über KDP Select gelistet lassen. Sie bekommen für eine Ausleihe teils nur noch einstellige Cent-Beträge, so dass es sich für die meisten von ihnen nicht mehr lohnen dürfte, ihre Geschichten weiterhin in der Kindle-Unlimited-Leihbücherei zu belassen.
Besser dran als bisher sind hingegen die Autoren umfangreicher Romane. Ein Buch mit mindestens 350 Seiten (gemäß Amazons neuem „Kindle Edition Normalized Page Count“), das normalerweise für 2,99 € verkauft wird, kann nun als Ausleihe sogar mehr als bei einem regulären Verkauf bringen, sofern es tatsächlich komplett bis zum Ende gelesen wird.

Es dürfte interessant sein, im Laufe der nächsten Monate die „Seitenpreise“ von KDP Select im Auge zu behalten. Gerade wenn im Herbst/Winter wieder mehr gelesen wird, könnte ich mir vorstellen, dass die Beträge ein Stück sinken, sofern Amazon nicht noch mehr Geld in den Fond steckt, um die höheren gelesenen Seitenzahlen zu kompensieren.


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Bezahlung nach Seiten – Warum Amazons neue Abrechnungsmethode für Autoren so gravierende Auswirkungen hat

Zum 01. Juli 2015 ändert Amazon die Regeln für die Verteilung des monatlichen Fonds unter den Autoren, die ihre Bücher für KDP Select (und damit für die Lese-Flatrate ‚Kindle Unlimited‘ und die in Amazon Prime enthaltene Kindle-Leihbücherei) angemeldet haben – und zwar ziemlich radikal. Denn statt pro ausgeliehenem Buch wird der Autor zukünftig nur noch pro tatsächlich gelesener Seite vergütet.

Und wie bei fast jeder größeren Änderung seitens Amazon ziehen auch diesmal wieder zahlreiche Autoren weltweit in ihren Blogs gegen Amazon ins Feld und stellen die Änderungen so dar, als ob uns allen nun der Himmel auf den Kopf fällt und der große Ausverkauf der Literatur stattfindet.

Fakt ist, dass die Bezahlung nach gelesenen Seiten, die auch in der Presse gern plakativ als Schlagzeile herangezogen wird, nur für die Ausleihen über Kindle Unlimited und die Kindle Leihbücherei gilt. Sie hat nichts mit den normalen eBook-Verkäufen über Amazon zu tun, sondern lediglich mit der Vergütung für die Autoren, die ihre Bücher für KDP Select angemeldet und diese damit in „Kindle Unlimited“ und der „Kindle Leihbücherei“ gelistet haben.

Jeder Prime-Kunde kann pro Monat ein Buch kostenlos aus der Kindle-Leihbücherei ausleihen und jeder Kindle-Unlimited-Kunde kann pro Monat beliebig viele Bücher (aber nur bis zu 10 gleichzeitig) aus der Kindle-Leihbücherei ausleihen. Dafür zahlt er eine Pauschale von 9,99 Euro monatlich.

Aus einem Teil dieser Einnahmen bildet Amazon einen monatlichen Fonds, der auf alle Autoren verteilt wird, deren Bücher im Laufe dieses Monats über die Kindle-Leihbücherei ausgeliehen wurden, egal ob nun von Prime-Kunden oder von Kindle-Unlimited-Lesern.

Solange sich die Höhe des monatlich ausgeschütteten Fonds durch die geänderte Abrechnungsmethode nicht reduziert, handelt es sich bei der Änderung lediglich um einen Versuch von Amazon, die Ausschüttung an die Autoren gerechter zu gestalten. Denn auch die alten Regeln hatten deutliche Schwächen und behandelten gerade durch die Gleichmacherei mit der einheitlichen Pauschale pro ausgeliehenem Titel Autoren ziemlich ungleich.

Die alten Regeln: KDP Select bis 30.06.2015

Bisher war es so, dass Autoren für jedes über Kindle Unlimited oder die Kindle Leihbücherei ausgeliehene Buch, das mindestens bis zur 10%-Marke gelesen wurde, denselben Betrag erhielten – unabhängig davon, wie teuer oder günstig der normale Verkaufspreis des Buchs war oder wie viele Seiten es umfasst.

Im Klartext bedeutet das: Der Autor einer 20-seitigen Kurzgeschichte, die man für 99 Cent kaufen kann, erhielt für eine Ausleihe seiner Geschichte ebenso viel wie der Autor eines 400seitigen Romans, der regulär 3,99 Euro kostet.

Damit war der Kurzgeschichtenautor natürlich unterm Strich deutlich besser gestellt als der Romanautor: Wurden in einem Monat beispielsweise 1,17 € je Ausleihe an die Autoren ausgeschüttet, war das für den Kurzgeschichtenautor viermal so viel, wie er für einen regulären Kauf seiner Kurzgeschichte erhalten hätte (nämlich 0,29 €).

Der Romanautor kam verglichen damit deutlich schlechter weg. Hätte er bei 70% Tantiemen für einen regulären Verkauf seines Romans 2,34 € kassiert, erhielt er für eine Ausleihe gerade mal die Hälfte dieses Betrags.

Zusätzlich hatte der Kurzgeschichtenautor noch den Vorteil, dass ein begeisterter Leser innerhalb weniger Tage gleich einige seiner Kurzgeschichten ausleihen und lesen konnte (was ihm für jede weitere ausgeliehene Geschichte wieder die vollen 1,17 € bescherte). An dem 400seitigen Roman hatte der Leser hingegen so lange zu lesen, dass er innerhalb eines Monats nicht allzu viele Bücher des Autors schaffen konnte.

Dieses Missverhältnis führte dazu, dass manche Autoren nach dem seit Machiavelli bewährten Motto „Teile und herrsche“ ihre Romane in kürzere Episoden unterteilten, die dann jeweils für 99 Cent angeboten (und natürlich auch bei Kindle Unlimited gelistet) wurden.

Statt einen kompletten Roman für 3,99 € anzubieten und dafür bei einem Verkauf 2,34 € Tantiemen zu kassieren, unterteilten diese Autoren ihre Romane in beispielsweise 8 Episoden, von denen die erste kostenlos und alle weiteren für je 99 Cent angeboten wurden.

Wenn ein Leser alle Episoden (abgesehen von der ersten, dauerhaft kostenlos angebotenen Episode) regulär kaufte, erhielt der Autor dafür 7 x 0,29 € = 2,03 € – also nur minimal weniger als für ein komplettes Buch á 3,99 €. Wirkt auf den ersten Blick nach einem schlechten Geschäft, zumal die Leser ja nach jeder Episode abspringen konnten, wenn die Handlung sie nicht mehr fesseln konnte.

Doch wenn alle Episoden auch bei Kindle Unlimited gelistet waren, sah die Rechnung schon ganz anders aus. Schon wenn der durchschnittliche Leser nur zwei Episoden des Romans las, bevor er das Interesse verlor, verdiente der Autor bei der beispielhaft genannten Ausschüttung von 1,17 € je Ausleihe bereits genauso viel, als wenn er seinen kompletten Roman zu regulären Konditionen verkauft hätte.

Doch mit der neuen Abrechnungsmethode von Amazon geht diese Rechnung nicht mehr auf. Denn wie bereits anfangs erwähnt erfolgt die Abrechnung seit Anfang Juli nur noch auf Basis der tatsächlich gelesenen Seiten. Und dafür ist es egal, auf wie viele separate eBooks diese Seiten verteilt werden.

Die neuen Regeln: KDP Select ab 01.07.2015

In der Theorie klingt eine Abrechnung nach gelesenen Seiten gar nicht mal so verkehrt: die Ausschüttung ist weiterhin unabhängig vom Verkaufspreis des Buchs, so dass Autoren keinen höheren Anteil des Fonds erhalten können, indem sie den Verkaufspreis ihres Buchs höher ansetzen. Na gut, nicht ganz, denn in der Praxis werden teurere Bücher (bei denen es sich richtig „lohnt“), deutlich öfter ausgeliehen als billige Bücher, die beispielsweise schon im regulären Verkauf nur 99 Cent kosten.

Bisher musste der Autor den Leser nur bis kurz hinter der 10%-Marke (als der Teil, der bei Amazon über den „Blick ins Buch“ ohnehin kostenlos gelesen werden kann) bei der Stange halten: Hatte der Leser mindestens 10% des Buchs gelesen (oder auch nur bis dahin vorgeblättert), erhielt der Autor ebenso viel, als ob der Leser das Buch bis ganz zu Ende gelesen hätte.

Bei diversen kürzeren Büchern waren diese 10% bereits erreicht, sobald der Leser über Impressum, Widmung, Inhaltsverzeichnis und Vorwort bis zum ersten Kapitel vorgeblättert hatte – womit gewissen Tricksereien Tür und Tor geöffnet waren.

Damit die neuen Auszahlungsregeln nicht wieder von findigen Autoren ausgehebelt werden, die einfach mit einer größeren Schriftart oder größeren Abständen zwischen den einzelnen Zeilen und Absätzen für eine höhere Seitenzahl ihrer Bücher sorgen, hat Amazon zum Start der neuen Regeln den sogenannten KENPC eingeführt: den „Kindle Edition Normalized Page Count“.

Hierbei handelt es sich um eine Seitenzahl, die mit einer Standard-Schriftart und -Schriftgröße, einer festen Zeilenhöhe und einem genau definierten Zeilenabstand ermittelt wird. Ob jemand das eBook also auf einem Kindle, auf einem Smartphone oder am PC liest, spielt für die als ‚gelesen‘ gewerteten und damit abgerechneten Seiten ebenso wenig eine Rolle wie die Schrifteinstellungen auf dem eReader oder am PC.

Damit man selbst als Autor auch eine Orientierung hat, wie vielen Seiten das eigene Buch laut der neuen Amazon-Kalkulation entspricht, wird dieser KENPC zukünftig im KDP-Dashboard auf der Seite „Werbung schalten“ neben dem eigenen Buch angezeigt werden.

Schmackhaft serviert mit unrealistischen Zahlen

Was an Amazons offizieller Seite zu den Neuerungen (https://kdp.amazon.com/help?topicId=A156OS90J7RDN) auffällt, sind die utopisch hohen Beispielzahlen, mit denen hier agiert wird.

Nach Amazons (natürlich rein theoretischem!) Rechenbeispiel könnte ein Autor, dessen 100seitiges Buch komplett gelesen wird, bei 10 Cent pro gelesener Seite für eine Ausleihe mit üppigen 10 Euro vergütet werden. Das könnte nur aufgehen, wenn Amazon zwar jede Menge Kindle-Unlimited-Abonnenten hätte, diese aber für ihr Geld kaum etwas lesen würden.

Selbst wenn Amazon die kompletten Einnahmen aus Kindle-Unlimited über den Fonds an die Autoren ausschütten würde (was sie als wirtschaftlich denkendes Unternehmen natürlich nicht tun), würde dieses Rechenbeispiel nur aufgehen, wenn jeder Leser im Schnitt höchstens drei Romane á 400 Seiten im Jahr lesen würde. Und dafür würde wohl kaum ein Abonnent im Jahr knappe 120 Euro bezahlen – oder? ;-)

Realistischer ist wohl, bei den echten Viellesern, die 9,99 € im Monat für ihre Kindle-Unlimited-Mitgliedschaft ausgeben, mit einem Buch pro Woche zu kalkulieren. Bei durchschnittlich 300 Seiten pro Buch wären das runde 15.000 Seiten im Jahr. Klingt nach viel, aber da der durchschnittliche Leser vielleicht eine Minute pro Seite braucht, entspräche das dem Leseverhalten einer Person, die im Schnitt runde 45 Minuten pro Tag liest.

Setzen wir diese Zahlen in unsere Kalkulation ein, landen wir schnell bei unter einem Cent pro gelesener Seite. Und damit bekäme der Beispiel-Autor aus Amazons Kalkulation mit seinem komplett gelesenen 100-Seiten-Buch nicht mal mehr einen Euro ausbezahlt.

Natürlich sind alle Spekulationen über die Höhe der Ausschüttung pro gelesener Seite vorerst nichts als blanke Theorie. Erste realistische Werte werden nicht vor Mitte August vorliegen, und, da im Sommer weniger gelesen wird als in den trüben Herbst- und Wintermonaten, sind die Zahlen für die ersten Monate vermutlich höher als später im Herbst und Winter. Vielleicht ist das auch mit ein Grund, warum Amazon die Umstellung auf die Abrechnung nach gelesenen Seiten auf den Hochsommer gelegt hat?

Gut für Romane, schlecht für Sachbücher

Nach den neuen Regeln werden lange Romane ganz klar bevorzugt. Je länger das Buch, desto mehr Geld gibt es für ein komplett zu Ende gelesenes Buch.

Das wirkt zunächst mal durchaus fair. Da in einem dicken Roman meist deutlich mehr Arbeit steckt als in einer Kurzgeschichte oder in einem der üblicherweise recht kurzen eBooks des Erotik-Genres, ist es ja durchaus legitim, dass der Autor eines solchen Romans, an dem er vielleicht zwei Jahre gearbeitet hat, deutlich mehr für eine Ausleihe bekommt als der Autor einer Kurzgeschichte, die innerhalb von gerade mal 1-2 Wochen geschrieben wurde.

Kritisch wird die Sache allerdings, wenn man seine Betrachtung auf Sachbücher erweitert. Denn auch diese werden nun bei einer Ausleihe über Kindle Unlimited nur noch nach der Anzahl der tatsächlich gelesenen Seiten entlohnt.

Und damit wird Kindle Unlimited für die meisten Sachbuchautoren herzlich uninteressant. Denn die meisten Kindle-Sachbücher sind von ihrer Seitenzahl her deutlich kürzer als Romane – oft nur 60-100 Seiten, was in den meisten Fällen auch locker ausreicht, um ein Thema kompakt und informativ abzuhandeln.

Fakt ist, dass Sachbücher deutlich zeitaufwändiger zu schreiben sind als Romane oder Kurzgeschichten. Die meisten Romanautoren schaffen eine Taschenbuchseite von ca. 250 Wörtern inklusive Überarbeitung in 30 bis maximal 60 Minuten. Bei einem Sachbuch kann man aufgrund der teils sehr aufwändigen Recherche mindestens das Doppelte dieser Zeit rechnen.

Soll der Sachbuchautor nun sein Buch künstlich auf eine höhere Seitenzahl aufblähen, indem er lange um den heißen Brei herumredet, statt direkt auf den Punkt zu kommen? Damit wäre auch niemandem gedient, denn Sachbücher liest man nicht in erster Line des Genusses wegen, sondern um sich neue Informationen und Kenntnisse anzueignen oder ein ganz bestimmtes Problem zu lösen.

Und damit kommt ein weiterer Knackpunkt ins Spiel, der Sachbücher zukünftig gegenüber Romanen klar benachteiligt. Bei den meisten Sachbüchern blättert man über die Passagen, die einen im Augenblick nicht konkret interessieren oder deren Inhalt man schon gut genug zu kennen glaubt, relativ rasch hinweg – wenn man nicht gleich über das Inhaltsverzeichnis zu dem Kapitel springt, das die Lösung enthält, nach der man im Moment sucht.

Denn übersprungene oder rasch überblätterte Seiten gelten nach den neuen Regeln ebenfalls als nicht gelesen und werden somit auch nicht vergütet. Damit eine Seite gewertet wird, muss der Leser eine bestimmte Mindestdauer auf dieser Seite verweilen.

Während man einen Roman üblicherweise vom ersten Kapitel bis zum Ende durchliest (jedenfalls, solange man nicht vorher das Interesse verliert), greift man sich bei einem Sachbuch meist nur bestimmte Kapitel heraus oder springt direkt zur Zusammenfassung der wichtigsten Punkte am Ende des Buchs, um Zeit zu sparen.

Sachbücher sind also nicht nur benachteiligt, da sie generell meist kürzer als Romane sind (wann haben Sie zuletzt ein 300seitiges Sachbuch gelesen?), sondern werden mit Pech auch nur mit einem Bruchteil ihres Umfangs vergütet, da die Leser sich ihre persönlichen Rosinen herauspicken und den Rest nur überfliegen.

Wer als Sachbuchautor bisher also die oben als Beispiel angesetzten 1,17 € für eine Ausleihe erhielt, wird zukünftig mit Pech nur noch für 10-20 intensiv gelesene Seiten vergütet, was unterm Strich nur noch Tantiemen von ein paar Cent ergeben wird.

Dies wird meiner Meinung nach dazu führen, dass in den nächsten Monaten immer mehr Sachbücher von ihren Autoren aus KDP Select und damit aus der Kindle-Unlimited-Leihbücherei zurückgezogen werden, um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen.

Schöne neue Cliffhanger-Welt?

Doch auch für Romanautoren ist die neue Abrechnungsmethode nicht zwangsläufig das gelobte Land. Denn nun muss jeder Autor darauf achten, ständig mit Cliffhangern, offenen Fragen und einer rasanten Handlung den Leser zum Weiterlesen zu bewegen – frei nach dem Motto „jede gelesene Seite zählt (oder zahlt)“.

Nichts gegen Spannungsliteratur und Action-Thriller – ich liebe spannende Bücher wie die rasanten Thriller von Matthew Reilly. Aber Romane, die rein auf Action und Spannung setzen und dabei auf jegliche Atempause verzichten, sind auf Dauer auch für den Leser sehr ermüdend. Ein gutes Beispiel dafür ist das Buch „Intensity“ von Dean Koontz.

Auch eine Achterbahnfahrt braucht immer wieder langsame Passagen, in denen die Wagen langsam den nächsten Berg hinauf gezogen werden. Je höher der Anstieg, desto rasanter wird die nächste Talfahrt, wenn die Passagiere am höchsten Punkt ankommen und in den tiefen Abgrund sehen, der sich rasend schnell vor ihnen auftut.

Ein derart übersteigerter Fokus auf Cliffhanger und darauf, den Leser mit Rätseln und offenen Fragen am Lesen zu halten, würde meiner Meinung nach im Laufe der Zeit zu einer langweiligen Monokultur führen. Keine anspruchsvolle Literatur mehr, die einen zum Nachdenken und Innehalten einlädt – nur noch atemlose Pageturner. Aus meiner Sicht wäre das eine verarmte und damit trotz (oder gerade wegen) des Überangebots an adrenalingeschwängerten Cliffhangern eine langweilige Buchwelt, die früher oder später ihre Leser verlieren wird.

Der überwachte Leser

Ein weiterer Punkt, der einem hierbei auffällt, ist die immer stärkere Überwachung der Leser durch ihre eReader. Wenn die aktuelle Leseposition zwischen eReader und Smartphone synchronisiert wird, so dass man dasselbe Buch unterbrechnungsfrei auf einem anderen Gerät weiterlesen kann, ist das eine feine Sache. Aber die neue Abrechnungsmethode von Amazon zeigt wieder mal, wie minutiös das eigene Leseverhalten durch Kindle & Co analysiert wird: Erfasst wird nicht nur, bis zu welcher Position das Buch gelesen wurde, sondern auch, wie lange der Leser auf welcher Seite des Buchs gelesen hat und welche Passagen er nur überflogen oder gar überblättert hat.

Fazit

Ich bin zugegebenermaßen kein Freund von Lese-Flatrates wie Kindle Unlimited. Wenn mir ein Buch gefällt, kaufe ich es und lese es dann ganz entspannt und in aller Ruhe, ohne beim Lesen das stressige Gefühl zu haben, mindestens ein bis zwei Romane pro Woche schaffen zu müssen, um einen ausreichenden Gegenwert für meine 9,99 € pro Monat zu erhalten.

Auch als Autor gefallen mir Amazons neue Regeln nicht wirklich. Durch den strikten Fokus auf der tatsächlich gelesenen Seitenzahl fördert Amazon cliffhangerlastige Schema-F-Literatur, mit der sich die Autoren „dank“ KDP-Select auch noch exklusiv an Amazon binden müssen.

Natürlich wird es auch Autoren geben, die von den neuen Abrechnungsmodalitäten profitieren und die zukünftig einen noch größeren Anteil des monatlichen Fonds erhalten. Doch viele andere Autoren werden in den nächsten Monaten ernüchtert feststellen müssen, dass KDP Unlimited sich für sie zu einen großen Verlustgeschäft entwickelt, da die Ausleihen ganz klar zu Lasten der regulären Buchverkäufe gehen. Und irgendwann kommt man dann an den Punkt, an dem man abwägen muss, ob man seine Bücher wirklich weiter bei KDP Select angemeldet lassen will, nur um zwischendurch mal eine Gratis-Werbeaktion schalten zu können.

Ich gehe davon aus, dass wir im Laufe des nächsten Jahres nach und nach eine deutliche strukturelle Änderung in der Kindle-Unlimited-Leihbibliothek erleben werden. Weniger Sachbücher und deutlich weniger Kurzgeschichten (da viele Sachbuch- und Kurzgeschichten-Autoren aufgrund der Änderungen ihre eBooks nach und nach aus KDP Select abziehen werden und stattdessen das Potential einer zusätzlichen Veröffentlichung über den starken Konkurrenten Tolino Media nutzen), dafür immer längere Romane, die ihre Handlung immer weiter auswalzen und dabei versuchen, immer noch spannend genug zu bleiben, um die Leser bei der Stange zu halten. Doch wer überlegt, auf diesen Zug aufzuspringen, sollte dabei an das Zitat des guten alten Goethe denken: „Getretener Quark wird breit, nicht stark.“ ;-)


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Neue Umsatzsteuer-Regelung bei Amazon: Was Sie als Autor jetzt tun müssen

Wie bereits in diesem Blog erwähnt gilt ab dem 01.01.2015 eine neue Steuerregelung für digitale Güter – also auch für eBooks. Während es bisher so war, dass stets der Steuersatz des Landes angewendet wurde, in dem der Verkäufer seinen Sitz hatte, gilt ab Januar immer der Mehrwertsteuersatz des Landes, in dem der Käufer sitzt.

Für Firmen wie Amazon und auch Apple entfällt damit der bisherige Steuervorteil des reduzierten luxemburgischen Mehrwertsteuersatzes von nur 3%, der nicht nur den Firmen höhere Gewinne, sondern auch den Selfpublishern höhere Einahmen eingebracht hatte.

Selfpublisher, die ihre Bücher selbst über Amazon KDP anbieten, müssen daher zum 01.01.2015 aktiv werden. Wer hingegen seine Bücher über einen Distributor wie Neobooks oder Bookrix bei Amazon einstellt, braucht sich darum nicht zu kümmern – das erledigt dann bereits Ihr Distributor für Sie.

Was bedeutet die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Autoren?

Kurz und knapp: Wenn Sie nicht die Preise Ihrer Bücher erhöhen (und damit die höhere Mehrwertsteuer auf Ihre Leser abwälzen) wollen, müssen Sie zukünftig unterm Strich mit niedrigeren Tantiemen rechnen.

Für den Käufer zählt lediglich der Brutto-Preis, den er auf der Amazon-Seite angezeigt bekommt und den er für Ihr Buch bezahlt. War es bisher so, dass Sie bei einem eBook, das für 2,99 € verkauft wird, knappe 68% des Brutto-Verkaufspreises als Tantiemen erhielten, sind es nun bei einem Verkauf an einen deutschen Leser nur noch knapp 59%.

Ihre Einnahmen reduzieren sich hierdurch bei gleichbleibenden Verkaufspreisen allerdings nicht um 9% (die Differenz zwischen 68% und 59%), sondern um runde 13,5%: Statt 2,03 € erhalten Sie nur noch 1,76 € (jeweils abzüglich der „elektronischen Versandkosten“, die von der Dateigröße Ihres eBooks abhängen).

Viele Steuersätze = viele unterschiedliche Preise?

Jetzt ist es aber nun mal so, dass die meisten Länder unterschiedliche Mehrwertsteuersätze haben: in Deutschland gelten 19%, in England 20%, in Spanien 21% und in Italien sogar stolze 22%. Lediglich Frankreich fällt hier (noch) mit einem reduzierten Steuersatz von nur 5,5% für eBooks aus dem Rahmen – doch auch dieser wackelt schon.

Da es bisher bei Amazon KDP so war, dass man für sein Buch einen um die 3% luxemburgische Mehrwertsteuer reduzierten Netto-VK angeben musste, ergeben sich daraus, wenn Sie nicht aktiv werden, ab dem 01.01.2015 für Käufer aus unterschiedlichen europäischen Ländern unterschiediche (und zudem ziemlich krumme) Preise.

Ein Buch mit einem bisherigen Netto-VK von 2,90 € (+3% luxemburgische MwSt = 2,99 €) kostet für einen deutschen Leser zukünftig 3,45 €, für einen englischen Leser 3,48%, für einen spanischen Leser 3,51% et cetera.

Damit man als Autor, um auf die üblichen Verkaufspreise wie 2,99 € oder 3,99 € zu kommen, nicht für jedes EU-Land per Dreisatz den passenden Netto-VK errechnen muss, stellt Amazon die Abwicklung erfreulicherweise auf Brutto-Verkaufspreise um. Als Autor können Sie also zukünftig vorgeben, dass Ihr Buch z. B. in jedem EU-Land 3,99 € kosten soll – den jeweiligen Netto-VK rechnet Amazon für Sie aus.

Die Tantiemen-Falle

Ich war im Vorfeld sehr gespannt, wie Amazon die Umstellung der Mehrwertsteuer in Hinsicht auf die beiden unterschiedlichen Tantiemen-Bereiche lösen würde. Bisher bekam man nur für Bücher mit einem Netto-VK von mindestens 2,60 € (also brutto 2,68 €) die vollen 70% Tantiemen. Mit 19% deutscher Mehrwertsteuer hätte ein solches Buch zukünftig 3,09 € gekostet. Um auf brutto 2,99 € zu kommen, hätte man den Netto-VK also in den 35%-Bereich absenken müssen – und das hätten wohl die wenigsten Autoren in der Praxis tatsächlich gemacht.

Um das auch für Amazon sehr lukrative 2,99€-Preissegment nicht kaputt zu machen, hat man daher bei Amazon festgelegt, dass es zukünftig für Bücher mit einem Brutto-VK zwischen 2,99 € und 9,99 € die vollen 70% Tantiemen gibt – für alles, was darüber oder darunter liegt, lediglich 35%.

Vorsicht: Buchpreisbindung!

Wenn Sie Ihre Bücher nicht nur über Amazon, sondern parallel auch noch über andere Distributoren oder über Ihre eigene Autorenhomepage verkaufen, müssen Sie zum 01.01.2015 in jedem Fall aktiv werden und die von Amazon automatisch durch die höhere Mehrwertsteuer hochgerechneten Verkaufspreise auf denselben Preis anpassen, zu dem Ihr Buch auch über die anderen Vertriebskanäle angeboten wird – denn ansonsten würden Sie gegen die Buchpreisbindung verstoßen.

Krumme Preise? Nein danke!

Doch selbst wenn Sie die eBook-Version Ihres Buchs exklusiv über Amazon vertreiben, würde ich Ihnen unbedingt empfehlen, den Brutto-Verkaufspreis Ihres Buchs zum 01.01 auf einen „glatten“ Betrag wie 2,99 € oder 3,99 € anzupassen.

Schon heute ist es so, dass manche Autoren ihre Bücher mit krummen Preisen anbieten. So werden die Cydonia-Romane von Janco Weiland aktuell für 1,02 € angeboten – anscheinend hat der Autor den geplanten VK von 99 Cent nicht um die Mehrwertsteuer reduziert, sondern als Netto-VK angegeben.

Solche krummen Preise dürften nach der Umstellung zum 01.01.2015 bei Amazon vorläufig an der Tagesordnung sein, bis die jeweiligen Autoren aktiv werden und ihre Preise wieder „glatt ziehen“ – egal ob sie sie nun nach oben oder nach unten anpassen.

Krumme Preise wirken allerdings nicht nur unprofessionell, sondern sind auch in anderer Hinsicht psychologisch unklug: Auch wenn der reale Preisunterschied nur bei 3 Cent liegt, wirkt ein Preis von 3,02 € dennoch deutlich teurer als einer von 2,99 €.

Das Preis-Dilemma

Die Entscheidung, wie man mit seinen Verkaufspreisen auf die höhere Mehrwertsteuer reagiert, muss jeder Selfpublisher für sich selbst treffen. Behält man den alten Brutto-VK bei und nimmt einen Rückgang der Tantiemen um die bereits erwähnten 13,% in Kauf? Oder erhöht man den Preis der Bücher um 50 Cent oder gar einen Euro, um unterm Strich pro verkauftem Buch weiterhin mindestens ebensoviel wie bisher zu verdienen?

Leider gibt es hierzu keine allgemeingültige Empfehlung. Wenn sich Ihr Buch bisher sehr gut verkauft, können Sie versuchsweise den Preis anheben und 1-2 Monate lang testen, welchen Einfluss diese Preiserhöhung auf die Anzahl der verkauften Exemplare und damit auf Ihre Tantiemen hat. Selbst wenn Sie ein paar Bücher weniger verkaufen, kann es dennoch sein, dass Sie in der Summe unterm Strich dennoch mehr einnehmen. Und falls durch die Anhebung des Preises die Verkäufe doch zu sehr bröckeln, können Sie später immer noch in den sauren Apfel beißen und den Preis wieder auf den alten Stand reduzieren.

In manchen Fällen kann eine Preiserhöhung sogar zu mehr Verkäufen führen. Leider denken viele Leser immer noch, dass günstig bei eBooks gleich „billig“, also schlechte Qualität, sei. Ein höherer Preis kann hier paradoxerweise dazu führen, dass das Buch trotz gleichbleibender Inhalte als hochwertiger empfunden – und dadurch öfter gekauft wird.

Gerade Preise wie 1,99 € für komplette Romane gelten als Kassengift – ganz abgesehen davon, dass man mit einem solchen Preis bei Amazon nur 35% statt der deutlich lukrativeren 70% Tantiemen erhält. Eine Preiserhöhung auf 2,99 € kann also hier in manchen Fällen sogar die Verkäufe ankurbeln.

Und auch zwischen 2,99 € und 3,99 € ist der Unterschied erstaunlicherweise nicht so hoch, wie viele Autoren befürchten. Dadurch, dass sehr viele Autoren ihr Buch bei 2,99 € ansetzen, um gerade noch im 70%-Tantiemenbereich zu landen, stechen Bücher mit einem VK von 3,99 € aus der Masse heraus. Sie wirken oft professioneller, nach einem Autor, der vom Wert seines eigenen Buchs genügend überzeugt ist, um mehr als der Durchschnitt zu verlangen.

Und wenn der Leser sich für das Buch wirklich interessiert, fällt ein Euro mehr auch nicht wirklich ins Gewicht. Würden sich sonst eBooks wie „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek so gut verkaufen? Fitzeks neuer Bestseller kostet als eBook-Version stolze 14,99 € – und schaffte es damit in die Top-10 der meistverkauften eBooks auf Amazon.de.

Bücher wie Fitzeks Thriller sind für mich der lebende Beweis dafür, dass Leser durchaus bereit sind, gutes Geld für gute Bücher auszugeben. Und das ist doch etwas, über das man sich als Schriftsteller freuen sollte.


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